Yahoo protestiert gegen Google-Deal

Yahoo hat sich erstmals öffentlich gegen die Übernahme des Online-Werbeunternehmens Doubleclick durch Google ausgesprochen. Die Akquisition wirke sich negativ auf den Wettbewerb am Online-Werbemarkt aus, erklärt das Unternehmen in einer Stellungnahme an die Europäische Kommission.

Das berichtet der britische Telegraph. Yahoo fürchte, die Übernahme könne die Preise für Online-Werbung in die Höhe treiben und damit das Einkommen von Onlinepublikationen, die von Werbeeinkünften abhängig sind, treffen. Die Kommission prüft gerade auf Googles eigenen Wunsch hin die Übereinstimmung mit den EU-Wettbewerbsrichtlinien. Doubleclick ist für Google deswegen so attraktiv, weil es Werbekunden eine Technologie anbietet, die ihnen hilft, ihre Online-Kampagnen zu managen.

Diese Software sammelt Informationen über die Kosten und die Zahl der erreichten Personen. Zusammen mit Googles Online-Auktionsunternehmen Adsense macht es Doubleclick für Konkurrenten schwer, mitzuhalten. Über Adsense werden schon jetzt 25 Prozent der Online-Werbeflächen des europäischen Marktes versteigert. Diese Auktionen werden von den jeweiligen Konkurrenten genutzt, um dem Rivalen die Werbefläche vor der Nase wegzuschnappen.

Ende des Monats trifft die Europäische Kommission eine Entscheidung darüber, ob eine dreimonatige Untersuchung der Übernahme eingeleitet wird. Mit Doubleclick könnte Google am Werbemarkt ähnlich dominant werden wie am Suchmaschinen-Markt. In Europa gehen 80 Prozent der Einkünfte aus Online-Suchanfragen an Google. pte

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