Wie nutzen kleine und mittlere Unternehmen Internet und E-Business?

Das Internet ist bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zwar als Informations- und Kommunikationsmedium etabliert. Dennoch besteht ein hoher Informationsbedarf zu E-Business-Themen und eine Skepsis gegenüber Web 2.0-Anwendungen.

Das geht aus der Umfrage „Elektronischer Geschäftsverkehr in Mittelstand und Handwerk“ des Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) hervor. Der Verbund befragte zum dritten Mal nach 2005 und 2007 kleine und mittlere Unternehmen zur Nutzung von Internet und E-Business. Das Ergebnis: Die Unternehmen setzen das Internet überwiegend als Informations- und Kommunikationsmedium sowie zum Online-Banking ein. Über alle Anwendungen hinweg nutzen 98,3 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen das Internet.

Wie das Netzwerk beobachtet, gewinnen aufwändigere Anwendungen jedoch an Bedeutung: So beobachten die Mitglieder, dass 93,9 Prozent der Befragten das Internet zumindest gelegentlich zur Beschaffung nutzen, 89,9 Prozent tauschen über das Internet Daten aus und 71,0 Prozent bieten online Kundenservice. „Gleichzeitig werden die Potenziale vieler Internetoptionen nur ansatzweise ausgeschöpft“, heißt es in dem NEG-Bericht. So verkaufe jedes zweite Unternehmen online, etwa ein Drittel beteilige sich an elektronischen Ausschreibungen und rund die Hälfte nutze die Möglichkeiten des Mobile Business.

Zum Thema E-Business geben kleine und mittlere Unternehmen teils erheblichen Informationsbedarf an. Als wichtigste Themen nennen die Befragten – wie auch im Vorjahr – Netz- und Informationssicherheit, Online-Recht, Datenaus-tausch mit Externen, Wissensmanagement und Online-Werbung. Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitern nannten vor allem Online-Recht sowie Netz- und Informationssicherheit als bedeutendste Themen. Web 2.0-Instrumente dienen ihnen vor allem dazu, Information zu gewinnen und den Bekanntheitsgrad zu erhöhen.

Die Befragten erkennen in Web 2.0 jedoch nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren: Insbesondere die rechtlichen Risiken (84,0 Prozent) und die Gefahr des Missbrauchs durch externe Nutzer (82,6 Prozent) sehen sie als größte Risiken an. „Die Ergebnisse verdeutlichen, dass kleinere und mittlere Unternehmen bei Web 2.0 teilweise noch erhebliche Informationsdefizite aufweisen“, erläutert Dr. Kai Hudetz, Leiter des E-Commerce-Center Handel, das die Studie federführend durchführte. In den nächsten Jahren werde das Thema jedoch weiter an Bedeutung gewinnen.

An der Umfrage beteiligten sich bundesweit 2 660 kleine und mittlere Unternehmen. Das NEG (www.ec-net.de) ist ein Verbund von 25 regionalen Kompetenzzentren für den elektronischen Geschäftsverkehr und einem Branchenkompetenzzentrum für den Handel.

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