Wie Gerüche zur Geheimwaffe im Weihnachtsgeschäft werden

Verlockende Düfte werden in der Vorweihnachtszeit gezielt dazu genutzt, um Menschen in die Geschäfte zu ziehen. Spezielle Essenzen werden versprüht, um ein Weihnachtsgefühl hervorzurufen und so die Menschen in Kauflaune zu bringen. Jedoch darf ein Duft nicht zu komplex sein. Überladene Gerüche sind sogar geschäftsschädigend.

Ein einfacher und klarer Duft hilft Kunden, den Kopf frei zu kriegen und sich auf das Shoppen zu konzentrieren. Ist der Geruch jedoch zu stark und komplex, ist das Gegenteil der Fall. Das Gehirn ist viel zu sehr damit beschäftigt, die Rezeptur der Düfte zu entschlüsseln und die einzelnen Gerüche zu sortieren und kann sich so nicht auf das Shoppingerlebnis einlassen. Das ergab ein Forschungsexperiment.

Geruchsmarketing-Experten von der Washington State University und der Universität St. Gallen haben in einer Feldstudie zwei Düfte entwickelt: einen einfachen Orangenduft und einen komplizierteren Duft aus Orange-Basilikum, gemischt mit grünem Tee. Sie probierten die Düfte in zwei Geschäften in St. Gallen aus.

Jeder fünfte Kunde gibt mehr Geld aus

Die Ergebnisse überraschen: Von 100 Menschen kauften im Schnitt 20 Prozent in dem Geschäft mehr ein, in dem der einfache Duft versprüht wurde. „Die Menschen neigen eher zu Spontankäufen, wenn sie in neutraler Stimmung sind“, sagt Jennifer Schmidt, Neuro-Markting-Expertin bei Psyrecon. Duftmarketing sei eine neuromanipulative Methode. Düfte gehen sofort in das menschliche Gehirn. „Man erinnert sich durch Düfte unbewusst an Positives und fühlt sich gleich gut“, sagt Schmidt.

Gerade saisonal verwende man gerne zu Weihnachten Düfte, die Weihnachtsstimmung erzeugen sollen. Aber auch bei Reiseveranstaltern sei es üblich, den Duft von Meerwasser verströmen zu lassen. „Das ist gängige Praxis und ein sehr effektives Mittel – besonders, wenn es unterhalb der Schwelle vom Bewusstsein liegt.“ Duft-Experte Jens Reißmann verweist auf Unterschiede in den Weltregionen: „Die Deutschen sind den Düften nicht so aufgeschlossen wie Menschen in Osteuropa oder den arabischen Ländern.“ Da, wo es gut riecht, halte man sich länger auf. Das wirke sich auf das Kaufverhalten der Kunden aus.

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