Wie das Side-Event auf Messen zum „Place to be“ werden kann

Je digitaler die Welt, desto stärker entwickelt sich das Bedürfnis nach persönlichen Begegnungen, auch oder gerade bei der Leitmesse des digitalen Marketings. Side-Events bieten den Gästen abseits von Seminaren und Worklabs Raum für entspannten Austausch. Networking im Party-Setting.
Die Salesforce World Tour

Von Gastautorin Christiane Schmid, Mitgründerin und Geschäftsführerin der Vagedes & Schmid 

Nun heißt es wieder innovative Technologien in Showcases bei der Expo kennenlernen, Experten des digitalen Business auf Debate oder Motion Stages erleben und Start-up-Gründer im Pitch sehen. Mit einer klassischen Messe hat dieses Format allerdings nur noch wenig zu tun. Es verschmilzt Elemente von Ausstellung, Kongress und Event zusehends miteinander. Die Messe wird zum Gesamterlebnis mit Entertainment-Charakter, der passive Besucher zum aktiven Teilnehmer – im offenen Austausch miteinander und in entspannter Atmosphäre. Messeaussteller nutzen dafür das Konzept der „Side-Events“, um ihren Kunden neben dem offiziellen Messeprogramm gezielt Räume für Begegnungen mit Nachhall zu bieten. Ganz analog, von Angesicht zu Angesicht.

Duftmarken für das eigene Business setzen

Side-Events, also die Veranstaltungen am Rande der eigentlichen Messe, greifen diesen neuen Community-Spirit in unterschiedlichen Ausprägungen schon vor der Messe inhaltlich auf und setzen ihn währenddessen fort. Sie bieten den Besuchern Räume zur Orientierung, stärken die Vernetzung untereinander und stiften zum Dialog an. Alles beste Voraussetzungen, um das eigene Business richtig in Szene zu setzen. Denn wo lässt es sich besser miteinander ins Gespräch kommen, als beispielsweise bei einer exklusiven Veranstaltung? Hier muss sich der Messeteilnehmer nicht gespannt auf den Vortrag zu künstlicher Intelligenz und digitaler Disruption konzentrieren, sondern kann sich mit voller Aufmerksamkeit seinem Gegenüber widmen. Oder sich vor Ort gezielt mit Multiplikatoren und Geschäftspartnern oder solchen, die es werden sollen, zum lockeren Austausch verabreden.

Vom Business-Breakfast bis zur Engtanz-Party

Schon am Vorabend des ersten Messetages startet die Dmexco in der Flora, dem Prachtbau mitten im Botanischen Garten Kölns, mit der VIP-Opening-Party für Top-Speaker, ausgewählte Gäste und Partner. Dabei steht die Eröffnung ganz im Zeichen von Vernetzung und entspanntem Dialog. Ähnlich beim Cologne Breakfast und Cologne Club, gefragte Treffpunkte neben der regulären Agenda. Hier können die VIP-Gäste beim Frühstück wie in einer Oase Kräfte für den bevorstehenden Messetag sammeln. In den Club lädt die Dmexco ausgewählte Branchenpersönlichkeiten zum Executive-Lunch ein. Exklusivität und Begehrlichkeit sind hier eng miteinander verbunden. Ganz anders bei der Dmexco-Party nach dem ersten Veranstaltungstag. Hier begegnen sich die internationalen Messegäste in einem mehrfach ungewohnten Setting: Dafür bringt der Club Picknick Berlin sein legendäres Berliner Format „I love Engtanz“ auf zwei Etagen des ehemaligen Kölner Klosters Wolkenburg. Die Besucher tauchen ein in eine einzige Party – mit Songs von Kuschelrock und Hip-Hop, R’n’B, die Tanzfläche geschmückt mit Herzballons, Discokugeln und Konfetti.

Die eigene Marke positiv aufladen

Diese „Places to be“ haben alle eines gemeinsam: Es sind Räume, die eine starke emotionale Anziehungskraft ausüben. Side-Events generieren Erlebnisse, die den Messebesuch und letztendlich den Gastgeber in Erinnerung halten. Der Veranstalter tritt aus der Vielzahl der werbetreibenden Unternehmen hervor, inszeniert sich und lädt seine Marke positiv auf. Und: Die Zielgruppe ist schon vor Ort, damit leichter und vergleichsweise kostengünstig zu erreichen. Aufgabe der Begegnungskommunikation wird es daher auch in Zukunft sein, mehr dieser „unerwarteten“ Messeformate zu entwickeln.

Zur Autorin: Christiane Schmid ist Mitgründerin und Geschäftsführerin der Vagedes & Schmid Gmbh. Vor ihrem Einstieg in die Agenturszene war die Diplom-Betriebswirtin für die Steigenberger Hotels AG und Media Control tätig. Seit 2009 leitet die gebürtige Rheinländerin die Vagedes & Schmid GmbH gemeinsam mit Michael und Angelika Vagedes.

Zur Info: Im Auftrag der Koelnmesse verantwortet die Agentur für die Dmexco Beratung und Umsetzung der begleitenden Side-Events sowie sämtliche Aufgaben im Bereich Hospitality und Vip-Betreuung.