Werberat rügt umstrittenen Muttertags-Spot von Edeka

Der Deutsche Werberat hat den umstrittenen Edeka-Werbespot zum Muttertag öffentlich gerügt. Die Werbung diskriminiert nach seiner Ansicht sowohl Männer als auch Frauen, heißt es in einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Mitteilung der Selbstkontrolleinrichtung der Werbewirtschaft. Daran ändere auch die bewusst gewählte ironische Überzeichnung des Spots nichts.
Edeka hat sich in den sozialen Netzwerken für den Spot entschuldigt.

Der in Schwarz-Weiß gehaltene Werbefilm zeigt Väter in Alltagssituationen mit ihren Kindern, in denen sie versagen, den Kindern unabsichtlich Schmerzen zufügen, sich unaufmerksam verhalten oder ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind. Der Spot schließt mit den Worten einer Tochter an ihre Mutter: „Danke Mama, dass Du nicht Papa bist.“

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In dem Spot würden Männer und Frauen gegeneinander ausgespielt und Geschlechterrollen aus den 50er Jahren verfestigt, heißt es in der Begründung der Rüge des Werberats. Der abschließende Satz bringe die männer- und frauenherabwürdigende Botschaft des Films auf den Punkt.

Zwar sei das Spielen mit Klischees nicht per se zu beanstanden, doch dürfe der Einsatz dieser Stilmittel ebenso wenig diskriminierend sein wie andere Werbeinhalte auch. Die große Zahl von 750 Beschwerden und die Debatte in den sozialen Netzwerken habe gezeigt, dass ein großer Anteil der Bevölkerung diese Stilmittel nicht erkenne oder zumindest in dieser Form nicht als legitim empfinde.

Die Hamburger Edeka-Zentrale hatte sich bei einzelnen Usern in den sozialen Netzwerken für den Film entschuldigt und offiziell erklärt: „Mit unserem Online Film ‚Wir sagen Danke‘ wollten wir Väter keinesfalls schlecht darstellen, sondern etwas überspitzt und auf humorvolle Art und Weise allen Müttern anlässlich des Muttertags Danke sagen.“

dpa