Wenig Kenntnis, aber großes Interesse an neuen Webendungen

Die Einführung der neuen Top-Level-Domains (TLDs), also die Möglichkeit einer anderen Endung in der Internetadresse statt „.de“ oder „.com“, ist bislang an vielen vorbeigegangen. So lautet das Ergebnis einer Studie der Domainhandelsplattform Sedo zum Thema „Einführung neuer Top-Level-Domains“. Dennoch sieht die Mehrzahl der Befragten ein großes Potenzial in den neuen Webendungen. Rund ein Drittel sieht die Stärke der neuen Webadressen in ihren vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.

Für die Umfrage von Sedo wurden 360 Entscheider aus den Bereichen Werbung, Kommunikation und Marketing zu der Einführung neuer Webendungen befragt. Über die Hälfte der Teilnehmer gaben an, erst über die Umfrage von der Einführung der neuen Top-Level-Domains (TLDs) erfahren zu haben. Eine TLD ist die Endung einer Internetadresse wie zum Beispiel .com oder.net. Nach der Freigabe durch die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) werden in den nächsten Monaten neue Webadressen zur Verfügung stehen. Dann können zum Beispiel markenspezifische (.adidas), geographische (.hamburg) oder generische Endungen wie .shop verwendet werden. Doch obwohl die Möglichkeit neuer Webendungen an vielen vorbeigegangen ist, sehen 64 Prozent der Befragten großes Potenzial für die Entwicklung starker Marketing-Kampagnen.

Keine Angst vor Verwirrungen durch neue Endungen

Daher ziehen auch 59 Prozent der Teilnehmer in Betracht eine neue Webendung zu erwerben. Fast ebenso viele sind außerdem der Ansicht, dass die Konsumenten eine andere Endung als zum Beispiel .com verstehen werden. Eine Vielzahl der Befragten ist der Ansicht, dass auch, wenn es bei der Einführung der neuen Endungen zu Verwirrungen der Internetnutzer kommen könnte, sich Inhalte oder Produkte so zielgruppenspezifischer präsentieren lassen. Vor allem wegen der hohen Gestaltungsmöglichkeit sehen sie ein nutzvolles Kommunikationswerkzeug in flexibleren TDLs. Dass es einen Bedarf für die neuen TDLs gibt, zeigt ein weiteres Ergebnis der Studie. So mussten bereits 32 Prozent ein Produkt, eine Dienstleitung oder eine Kampagne umbenennen, da keine geeignete Web-Adresse zur Verfügung stand.

Kaum Nachfrage durch Unwissenheit

Aufgrund der weit verbreiteten Unwissenheit, gaben 88 Prozent der Befragten an, dass bislang keiner ihrer Kunden einen Kauf einer neuen Domain in Erwägung gezogen hätte. Nur rund 12 Prozent haben bereits über eine neue TLD für die nächste Kampagne diskutiert. „Die Umfrage zeigt, dass in Zusammenhang mit den neuen Internetadressen noch viel Unwissen herrscht. Alle an dem Prozess beteiligten Parteien müssen in den nächsten Wochen und Monaten ihre Kommunikationsaktivitäten verstärken, um das öffentliche Bewusstsein für dieses Thema zu erhöhen“, erklärt Tobias Flaitz, CEO der Sedo GmbH. „Sehr positiv sind jedoch die Zahlen über die künftige Verwendung der TLDs. Das damit in Zusammenhang stehende Potenzial für starke, prägnante und mit hohen Erinnerungswerten versehene Kampagnen wird von einem Großteil der Kommunikations- und Marketingverantwortlichen gesehen und befürwortet.“ (Sedo/vl)