Weitere Standorte für Fruchtgummi-Herstellung

Hauptabnehmer für Gummibonbons sind nicht Kinder, sondern Erwachsene zwischen 20 und 40 Jahren. Daher will die fränkische Familienfirma Mederer, Hersteller der Trolli-Gummibonbons, Informationen der Süddeutschen Zeitung zufolge bald auch in Venezuela und im Iran produzieren.

„Wir können nur mithalten, wenn wir erfindungsreicher sind als unser großer Mitbewerber“, sagt Geschäftsführer Herbert Mederer. Über alle Produktreihen sei die Mederer Süßwarenvertriebs GmbH die Nummer zwei der Gummibonbon-Branche, vor Katjes, aber hinter dem fünf- bis sechsmal größeren Marktführer Haribo. Daraufhin hätte das Fürther Unternehmen für PR-Aktionen von Telekom oder Volkswagen etwa fruchtig-süße Handy- oder VW-Beatle-Winzlinge hergestellt. Die Ideen dazu stammten sowohl von Kunden als auch von Fernsehsendungen oder Comics. „Ein erfolgreiches Gummibonbon lebt nicht nur von Form und Geschmack“, so Mederer, „es muss auch eine Story erzählen können.“ So künde die „FC-Bayern-München-Meistermischung“ mit Pokalen sowie Meisterschalen beispielsweise von den Titeln des Fußballvereins und locke die „Polar-Kids-Kollektion“ Kinder in die Welt der Eisbären.

Neben dem Stammsitz in Fürth gehören heute zwei Fabriken in Mecklenburg-Vorpommern und eine im oberpfälzischen Neunburg vorm Wald sowie vier weitere in Spanien, Tschechien und China zum Unternehmen. Zudem seien neue Standorte in Venezuela, Saudi-Arabien und im Iran geplant. „Das sind einwohnerstarke Länder mit junger Bevölkerung, die erwiesenermaßen Fruchtgummis mögen“, sagt der Unternehmer. Zwar verzehre jeder Bundesbürger statistisch pro Jahr viereinhalb Kilo Gummibonbons und damit die doppelte Menge wie in Frankreich, doch gehe derzeit fast jedes zweite Gummibonbon ins Ausland.

www.sueddeutsche.de