Was Internetnutzer über Onlinewerbung denken

Was denken Internetnutzer in Deutschland über Onlinewerbung, Cookies, Tracking und Datenschutz? Welche Werbung wird wahrgenommen und wem wird vertraut? Eine aktuelle Studie hat sich passend zur Dmexco mit diesen Fragen beschäftigt.
Am nervigsten finden Internetnutzer Video-Ads mit Sound, die automatisch auf Websites abgespielt werden. (© Unplash/John Schnobrich)

Statista hat im Juli und August 2021 über 5000 deutsche Konsumentinnen und Konsumenten im Alter von 16 bis 64 Jahren online zum Thema digitale Werbung befragt.

Dabei kam unter anderem heraus, dass …

  • … 77 Prozent Amazon nutzen, genau so viele wie Youtube. 57 Prozent tummeln sich auf Facebook, 52 Prozent auf Instagram, 32 Prozent auf Tiktok.
  • … 93 Prozent regelmäßig irgendeine Form von Social Media nutzen. Fast 90 Prozent surfen regelmäßig via Smartphone, davon zwei Drittel mit Android und weniger als ein Drittel (29 Prozent) mit iOS/Apple.
  • … Werbung von den Nutzern am häufigsten bei Youtube bemerkt (57 Prozent) wird, gefolgt von Suchmaschinen und Amazon, wo 35 Prozent respektive 28 Prozent der Internetnutzer häufig Werbung oder gesponserte Inhalte wahrnehmen.

Video-Ads mit Sound nerven am meisten

Insgesamt geben 90 Prozent der deutschen Online-Nutzer an, häufig digitale Werbung wahrzunehmen. Mit Abstand am nervigsten finden die befragten Nutzer Video-Ads mit Sound, die automatisch auf Websites abgespielt werden (50 Prozent), gefolgt von Autoplay-Video-Ads ohne Sound sowie Werbung, die auf ihren Online-Suchen basiert (je 37 Prozent). Etwas mehr, nämlich 40 Prozent, sind genervt, wenn sie online Werbung für ein Produkt sehen, das sie bereits gekauft haben.

„Insgesamt trifft Targeted Advertising (zielgerichtete Werbung) auf unaufgeregte Ziele“, lautet ein weiterer Schluss in der Analyse von Statista. Zwar sind laut Studie 42 Prozent der deutschen Internetnutzer besorgt ob der Menge an persönlichen Daten, die Unternehmen über sie sammeln – aber die wenigsten scheinen zu Gegenmaßnahmen zu greifen: Lediglich 43 Prozent löschen regelmäßig ihre Cookies, 24 Prozent verwenden bestimmte Browser oder Suchmaschinen, um ihre Privatsphäre zu schützen, und nur 17 Prozent browsen regelmäßig im Inkognito-/Privatmodus.

Nutzer bereit, Daten für Premium-Content zu teilen

Rund ein Fünftel der Internetnutzer ist darüber hinaus bereit, seine persönlichen Daten für kostenlosen Premium-Content zu teilen. Immerhin über einem Zehntel ist es ganz egal, wenn ihre persönlichen Daten für Werbung genutzt werden. Demgegenüber stehen deutlich unter 50 Prozent, die online so wenig Information wie möglich über sich teilen wollen. Ebenfalls weniger als 50 Prozent nutzen Ad-Blocker und davon wiederum lediglich 49 Prozent auf ihrem Smartphone.

Die Umfrage wurde in Deutschland, den USA und Großbritannien durchgeführt und fand online in der jeweiligen Landessprache statt. Zwischen dem 21. Juli und dem 11. August 2021 wurden für die Studie insgesamt 15.773 Menschen im Alter von 16 bis 64 Jahren quotiert nach Alter, Geschlecht und Region befragt, davon 5152 in Deutschland. Hier können Sie den Digital Advertising 2021 Report bis 8. September kostenlos downloaden.

(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.