Von solidarischen Mitfahrzentralen hin zu kommerziellen Angeboten: Wie ein Portal das verhindern will

Seit kommerzielle Investoren den Mitfahrmarkt für sich entdeckt haben, wiederholt sich ein Muster: Investoren kaufen existierende Anbieter auf und bewerben ihr Angebot als unentgeltlich. Sobald sie genug Nutzer angelockt haben, führen sie eine Gebühr ein. So auch beim größten Anbieter Blablacar
Mitfahren.de will Abhilfe schaffen im Mitfahr-Dschungel

2015 kaufte das französische Unternehmen Blablacar den damals führenden deutschen Anbieter Carpooling mit seinen Webseiten mitfahrgelegenheit.de und mitfahrzentrale.de. Blablacar ist seit 2013 im deutschen Markt unterwegs und hatte sein Angebot als „kostenlos“ beworben. Deswegen konnte das Unternehmen schnell als Marktführer aufsteigen. Da nun genug Wettbewerber ausgeschaltet sind, hat Blablacar Anfang August eine Gebühr eingeführt. Auch Carpooling hatte eine fast identische Entwicklung durchlaufen.

Ein Portal, das alle Angebote bündelt

„Mit dem Prinzip einer „Sharing Economy“ hat das nichts mehr zu tun. Hält der Trend weiter an, wird es bald keine solidarischen Mitfahrzentralen mehr geben, sondern nur noch kommerzielle Angebote“, prognostiziert Tassilo Pilati, Betreiber von Mitfahren.de. Mithilfe des Portals müssen sich die Nutzer der unentgeltlichen Anbieter nicht mehr durch verschiedene Seiten hindurchklicken, sondern können über ein einziges Portal auf alle Angebote der verschiedenen gebührenfreien Anbieter zugreifen. „Die unentgeltlichen Mitfahrzentralen können kaum gegenhalten, weil ihr Angebot über mehrere Anbieter zersplittert ist und weil sie im Gegensatz zu den kommerziellen Anbietern nicht die Mittel haben, um in Medien, auf Posterwänden und sogar in Toiletten von Raststätten Werbung zu machen. Wir wollen die Position der unentgeltlichen Anbieter verbessern, indem wir ein unentgeltliches Portal anbieten, das die Angebote aller gebührenfreien Anbieter bündelt und miteinander vergleicht.“