Völkerverständigung als Marketingidee, Suche nach Flug MH 370 und Geschlechterrollen

Nichts beschäftigt die Welt derzeit so sehr wie der Konflikt rund um die Halbinsel Krim. Und während harsche Worte und Sanktionen verteilt werden, macht eine russische Airline daraus eine Werbeaktion. Die Suche nach Flug MH 370 ruft eine besondere Expertin auf den Plan. Und ein Video hinterfragt unser Geschlechterverständnis.

Von Johannes Steger

Die Aktion der Woche: Werbung für die Völkerverständigung

Die Krim versetzt gerade die Weltpolitik gehörig in Aktion. Wer von ihr vorher noch nichts gehört hatte, der dürfte seine Geographiekenntnisse in der letzten Woche aufgebessert haben. Denn um diese Halbinsel im Schwarzen Meer wird gerade heftig gestritten und die ganze Welt spricht darüber. Bis letzten Sonntag gehörte die Krim noch zur Ukraine, nun hat sie – Volksentscheid sei Dank – einen neuen Landesherrn und der heißt Putin. Bruch des Völkerrechts, rufen die einen. Legitime Wiedervereinigung, sagen die anderen. Beide Seiten sparen nicht mit historisch-fragwürdigen Vergleichen und nun auch nicht mit Sanktionen. Jetzt bangen vor allem die Unternehmen auf beiden Seiten um ihre Geschäftsbeziehungen und Investitionen. Nur eine russische Airline scheint sich vor der Krim-Krise nicht zu fürchten, sie geht sogar noch weiter: Sie nutzt die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine und macht Werbung draus. Die Fluggesellschaft S7 pflastert die Hauptstädte beider Länder mit Plakaten. Darauf zu sehen: Ein angedeutetes Peace-Zeichen mit Flugzeug und die Namen der beiden Hauptstädte. Völkerverständigung durch Flugverbindung, so die Botschaft. Nun lässt sich natürlich trefflich streiten, ob das gelungen oder angesichts der Ernsthaftigkeit der Lage geschmacklos ist. Die Aufmerksamkeit ist der Fluglinie allerdings sicher.

S7 Airlines: 15.03.2014 from Grisha Sorokin on Vimeo.


Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:

>>> Deutschen Unternehmen fehlt Markenwissen

>>> Ebike verwandelt Seniorenfahrrad in Lifestyle-Produkt

>>> „Alpro ist ein Und- statt ein Oder-Produkt“


Das Rätsel der Woche: Wo ist Flug MH 370?

In hochtechnologisierten Zeiten wie heute dürfte man annehmen, dass nichts auf der Welt einfach so verschwinden kann. Vor allem keine Boeing 777 mit 239 Menschen an Bord. In dieser Woche wurde die Menschheit eines besseren belehrt. Denn vom Malaysia Airlines Flug MH 370 fehlt weiterhin fast jede Spur – auf Sattelitenbildern könnten jetzt Wrackteile entdeckt worden sein. Die Suche beschäftigte aber nicht nur Medien, sondern auch eine ganze Reihe von Experten, Ländern und Unternehmen. Wie „Handelsblatt Online“ berichtete, ist darunter auch der deutsche Versicherungskonzern Allianz, der das verschwundene Flugzeug versicherte. Bei der Suche gab es aber auch Unterstützung von ungewöhnlicher Seite. Die Witwe des Nirvana-Sängers Kurt Cobain, Courtney Love, lud bei Facebook ein Satellitenbild hoch, auf das sie mit Paint ihre Vermutungen gekritzelt hatte. Ob dieser Hinweis es bis zu den Verantwortlichen geschafft hat, ist ungeklärt.

Das Video der Woche: Geschlechterrollen ausgetauscht

Wer kennt das nicht aus der Werbung: Knappe Kleidung, viel nackte Haut und alles ziemlich eingeölt – so präsentiert die Werbeindustrie gerne mal den weiblichen Körper. Jetzt stellen Sie sich mal vor, statt einer Frau präsentiert sich hier ein Mann in lasziven Posen – unmöglich? Buzzfeed hat das Experiment gemacht und in einem Youtube-Clip die Rollen vertauscht. Raus kommt eine Ergebnis, das man sich mal durch den Kopf gehen lassen sollte.