Verbraucher erwarten dynamische Wirtschaftsentwicklung

Das gute Abschneiden der deutschen Fußballer bei der Weltmeisterschaft, das hochsommerliche Wetter sowie die positiven Meldungen vom Arbeitsmarkt stimmen die Bundesbürger positiv. Die Konsumklimastudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) belegt für den aktuellen Monat Juli eine deutlich gestiegene Konjunkturerwartung. Auch die Einkommensaussichten der Verbraucher legen signifikant zu und gleichen damit die Verluste aus dem Vormonat aus. Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 3,6 Punkten im Juli für August 3,9 Zähler.

Nachdem bei der Konjunkturerwartung bereits im Vormonat ein leichter Zuwachs zu verzeichnen gewesen sei, habe sie im Juli deutlich hinzugewonnen. Der Indikator sei um 31,3 Zähler auf aktuell 36,8 Punkte gestiegen. Ein höherer Wert habe zuletzt im Oktober 2007 vorgelegen. Im Vorjahresvergleich bedeute dies sogar ein Plus von 50,8 Punkten. Die Verbraucher erwarteten, dass sich die Erholung der deutschen Wirtschaft nicht nur weiter fortsetzen, sondern sogar noch an Dynamik gewinnen werde.

Dieser Konjunkturoptimismus wird der Studie zufolge neben psychologischen Faktoren auch durch harte Fakten gestützt. Die Begeisterung während der Fußball-Weltmeisterschaft habe Erinnerungen an das Sommermärchen aus dem Jahr 2006 aufkommen lassen und sich auch nach dem Ende der Meisterschaft gehalten. Außerdem hätten vom Arbeitsmarkt jüngst weitere positive Nachrichten vermeldet werden können. Inzwischen gingen Wirtschaftsforscher sogar davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen im Herbst dieses Jahres auf unter drei Millionen sinken könnte. Die Deutsche Bundesbank erwarte in ihrer Juni-Prognose ein Wachstum von 1,9 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Das Institut für Weltwirtschaft (DIW) rechne sogar mit 2,1 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Nach dem starken Einbruch der Konjunktur im vergangenen Jahr erholt sich die deutsche Wirtschaft nach GfK-Erkenntnissen schneller von der Finanz- und Wirtschaftskrise als ursprünglich gerechnet.

Nach den kräftigen Einbußen im Vormonat seien die Konsumenten hinsichtlich der weiteren Einkommensentwicklung wieder optimistisch. Mit einem deutlichen Plus von 20,9 Zählern würden die Verluste aus dem Juni mehr als ausgeglichen. Aktuell weise der Indikator 29,1 Punkte auf. Im Vergleich zum Juli 2009 werde ein Zuwachs von 27,3 Punkten gemessen. Damit könne der Einkommensindikator von dem kräftig gestiegenen Konjunkturoptimismus profitieren. Die im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung zurückgehende Zahl an Arbeitslosen führe dazu, dass weniger Beschäftigte konkret Angst um ihren Job und damit ihre Einkommenssituation haben.

Die spürbar optimistischeren Konjunktur- und Einkommenserwartungen haben sich laut GfK-Studie im Juli noch nicht auf die Konsumneigung ausgewirkt. Der Indikator verbuche leichte Verluste in Höhe von 2,5 Punkten. Mit einem aktuellen Wert von 27,9 Punkten sei das Niveau der Konsumneigung jedoch als überaus gut zu bezeichnen und liege weit über dem langfristigen Durchschnitt. Der Gesamtindikator prognostiziere für August 2010 einen Wert von 3,9 Punkten nach revidiert 3,6 Zählern im Juli. Damit könne das Konsumklima im Sommer dieses Jahres wieder zulegen.

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