Varoufakis, Zalando offline, Warsteiner stichelt und geschmackloses Teambuilding

Yanis Varoufakis verkündet seinen Rücktritt via Twitter. Zalando mischt auf der Berliner Modewoche mit. Warsteiner ärgert Konkurrenten Becks. Und eine makabres Video führt zur Kündigung von sechs Bankern - unser Wochenrückblick.

Der Abschied der Woche: Varoufakis sagt adio

Er war ein wenig wie der Bad Guy der Finanzminister: Yanis Varoufakis. Während seine Kollegen mit der Krawatte nach Brüssel kamen, ließ er das Hemd oben aufgeknöpft und warf sich auch mal die Lederjacke über. Statt mit der Limousine fuhr er mit dem Motorrad zur Arbeit. Der Ökonom überraschte mit seiner unkonventionellen Art – und dann am Montag noch mit einer Ankündigung via Twitter. Es war nicht irgendetwas, was Varoufakis da ins Netz schoß, sondern seine Rücktrittserklärung: „Minister No More!“, verlinkt zu einer Erklärung in seinem Blog. Einen Tag zuvor hatte die Mehrheit der Griechen gegen die EU-Reformvorschläge gestimmt und damit eigentlich für das Vorgehen des Ministers. Doch Varoufakis ging trotzdem, denn seine Anwesenheit bei den Treffen mit den Geldgebern seien nicht von allen Partnern begrüßt worden. Er wolle dem Erreichen einer Lösung nicht im Wege stehen. Schluss sein muss trotzdem nicht, meint Torben Bo Hansen, Mitinhaber der Agentur Philipp und Keuntje auf Handelsblatt.com, denn der Ex-Minister habe sich zu einer echten Marke entwickelt. Kommt dann irgendwann “Varoufakis, der Film?”

Die Aktion der Woche: Warsteiner stichelt gegen Becks

Wo ‚Made in Germany‘ drauf steht, muss auch ‚Made in Germany‘ drin sein – das befanden unlängst Richter in den USA und beförderten den Becks-Hersteller Inbev damit in einen teuren Vergleich. Denn der Brauereikonzern hatte damit geworben, dass das Bier seinen Ursprung in Bremen und deutsche Qualität habe. Das Problem: US-Becks wird gar nicht an der Weser gebraut, sondern am Mississippi, genauer in St. Louis. Und als wäre das noch nicht ärgerlich genug, setzt jetzt Konkurrent Warsteiner noch einen oben drauf. Oben meint damit 15 Stockwerke am New Yorker Times Square in einer Werbeanzeige mit dem Slogan: “Warsteiner. Premium German Beer from, you know, Germany.” Zur ganzen Geschichte.

Die Idee der Woche: Zalando Multichanneling

Drei Dinge, die Ihnen beim Offline-Einkauf nie oder zumindest selten passieren werden: 1.) Sie verlieren den Überblick, weil sie zwischen dreihundert Paar Schuhen in einem Regal entscheiden müssen. 2.) Ihr Warenkorb hat sich auf mysteriöse Weise nicht gefüllt und sie müssen noch mal von vorne anfangen. 3.) Sie brauchen Beratung und müssen dafür eine E-Mail- Anfrage verschicken. Trotzdem wird der Online-Handel für Modemarken und Händler immer wichtiger. Aber: Einfach nur online sein, reicht eben nicht mehr. Das hat auch das einstige Start-up Zalando bemerkt und mischt jetzt im realen Modezirkus mit. “Handelsblatt.com” hat aufgeschrieben wie.

Die Meldung der Woche: ProSiebenSat1SpringerBild?

Es würde die deutsche Medienlandschaft gehörig verändern, wenn es dazu kommen würde: Pro Sieben Sat.1 und Springer sollen über eine Fusion sprechen. Das sind keine neuen Pläne: Schon 2005 versuchte Springer den Aufkauf. Damals kam aber keine Zustimmung des Bundeskartellamtes. Würde der Deal heute klappen und sind Heidi Klum und “Bild“ bald vereint, fragt das Handelsblatt.

Die Geschmacklosigkeit der Woche: Makabres Teambuilding

Teambuilding-Maßnahmen sind beliebt: Hochseil, Rafting oder Teamkunst. Was sich die sechs Mitarbeiter der britischen Großbank HSBC allerdings genau damit dachten, als sie eine IS-Enthauptungsszene nachstellten und als Kurzvideo drehten, bleibt offen. Der makabre Scherz führte übrigens zur Kündigung. Mehr lesen.