US-Nutzer fordern von Facebook Gewährleistung von Privatsphäre

Aufgrund angeblicher Verstöße gegen die eigenen Datenschutzrichtlinien ist das soziale Online-Netzwerk „Facebook“ in den USA von fünf seiner Mitglieder verklagt worden. Laut eines Berichts des Wall Street Journal ging am Superior Court des Orange-County-Bezirks im US-Bundesstaat Kalifornien eine Klageschrift mit dem Vorwurf ein, dass der Plattformbetreiber sich nicht ausreichend um den Schutz der Privatsphäre der eigenen Community-Mitglieder kümmere.

„Kläger und Öffentlichkeit wünschen und erwarten sich ein gewisses Maß an Privatsphäre, das Facebook unter seinen gegenwärtigen Richtlinien, Prozeduren, Praktiken und Technologien nicht gewährleisten kann“, heiße es in dem betreffenden Schriftstück. Beispielsweise sollen für kommerzielle Zwecke Daten an Dritte weitergegeben worden sein. Das entspräche einer Praktik, die gegen das geltende Bundesgesetz Kaliforniens verstoße. Als Kläger sollen ein Fotograf, eine Schauspielerin und drei Mittelschul- und College-Studenten auftreten. Sie würden die Einleitung eines Geschworenenprozesses fordern, von dem sie sich die generelle Aufbesserung der Facebook-Datenschutzbestimmungen und Entschädigungszahlungen in nicht näher bezifferter Höhe erhoffen. Zentraler Knackpunkt im Rechtsstreit sei dabei die Frage, wie die Online-Community mit den gesammelten Nutzer-Daten umgeht und ob sie diese auch an Drittparteien wie Werbetreibende oder kooperierende Softwareentwickler weitergibt.

„Nach Ansicht unseres Unternehmens ist diese Klage völlig unbegründet und wir werden sie daher vehement bekämpfen“, lässt sich Facebook-Sprecher Barry Schnitt zitieren. Die Internet-Plattform sei stets darum bemüht, offen zu legen, welche Daten das Portal mit wem teile. Es gebe allerdings auch einige Graubereiche. An der zu freizügigen Weitergabepraktik der User-Informationen hätten sich Nutzer bereits Anfang des Jahres 2009 gestört, sodass die Facebook-Betreiber Pläne zur Änderung der allgemeinen Geschäftsbedingungen wieder aufgeben hätten müssen. Ein Ansatzpunkt für Kritiker sei zudem die Tatsache, dass das Online-Portal zwar viele Einstellungsmöglichkeiten biete, um die Privatsphäre seiner Mitglieder zu schützen, viele dieser Einstellungen aber nur sehr schwer auf der Seite zu finden seien. Um Nutzern eine bessere Übersicht darüber zu geben, welche Informationen sie mit wem im Internet teilen, habe die soziale Community bereits eine gründliche Überarbeitung der Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre seiner Mitglieder angekündigt. pte

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