TV-Werbung wird traditionelle Medien 2010 übertreffen

Es ist kein Geheimnis, dass 2009 das schlechteste Jahr überhaupt für Werbung war. In allen Medienbereichen sanken Werbeeinnahmen, obwohl TV trotz einem Rückgang von durchschnittlich 13 Prozent besser agierte als andere traditionelle Medien. Laut Media-Analysten von Screen Digest sollen sich die in der zweiten Jahreshälfte gesunkenen Werbepreise im Laufe des Jahres 2010 erholen. Zusammen mit positiven Effekten der Weltmeisterschaft sei sogar zu erwarten, dass TV-Werbung mehr leisten wird als andere traditionelle Medien.

„Obwohl sich die Zahlen des Geschäftsklimaindex seit März 2009 verbessert haben, muss man feststellen, dass die Hoffnungskeime, die sich im letzten Quartal 2009 angedeutet hatten, sich bis jetzt nicht verwirklicht haben“, sagt Vicent Letang, Chef der Advertising Intelligence bei Screen Digest. Da bei keinem Werbetreibenden eine Rückkehr zu Werbeausgaben vor 2009 erwartet wird, sei Screen Digest zurückhaltend in Bezug auf die Chancen in 2010. Für das Fernsehen sehe es jedoch anders aus, weil Online-Video-Angebote näher an den Kanal heran rücken würden und das „vernetzte Zuhause“ 2010 Realität würde. Sendeanstalten wie beispielsweise Project Canvas in Großbritannien und Hbbtv in Europa bemühten sich bereits, Online-Inhalte für das Fernsehen zu liefern, wohingegen Sendeanstalten in den USA zu hohe Ambitionen in Bezug auf Computer zurückgeschraubt hätten.

Das führende Medien-Gerät für die Verbindung zum Internet werde auch weiterhin die Spielekonsole sein. Ende des Jahres 2009 seien 20,2 Millionen Xbox 360 aktiv mit dem Internet verbunden gewesen sowie auch 20,1 Millionen PS3 und 25,8 Millionen Nintendo Wii’s online. „Wir sind erst am Anfang des digitalen Wohnzimmers. Fernsehgeräte, Blu-Ray-Player und andere Set-Top-Boxen werden zunehmend mit dem Internet verbunden sein und Angebote bieten, die von den Leuten auch wirklich genutzt werden“, betont Dan Cryan, Leiter der Abteilung Broadband bei Screen Digest. Gegenwärtig hätten Spielekonsolen einen Vorsprung, wenn es darum geht, Internetinhalte auf den Fernsehschirm zu bringen, da die zunehmende Prozessorkapazität und die signifikante Speichergröße ermöglichen, sie leicht zu erweitern und neue Leistungen hinzuzufügen.

2009 sei insbesondere durch Social-Network-Spiele und App-Store-Verkäufe für Smart Phones durch die kontinuierliche Erweiterung des Spielemarktes über den traditionellen Konsolenmarkt hinaus geprägt worden. 2010 werde eine neue Phase technologischer Entwicklung bei den Konsolen einläuten, da Hersteller versuchen, ihre Marktdominanz zu behaupten. Screen Digest prognostiziert, dass der Online-Spiele-Markt 2010 einen erhöhten Anteil von 24 Prozent eines kombinierten physischen und Online-Marktes wert sein wird und damit einen Anstieg gegenüber 18 Prozent im Vorjahr. Mobile Content soll bis Ende 2013 rund 1,3 Milliarden aus 7 Milliarden Downloads erzielen.

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