Top-Studie: Hot oder Flop? App-Nutzer entscheiden innerhalb von sechs Tagen, ob sie eine App deinstallieren

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 1: App-Deinstallation in sechs Tagen

Eine Studie von Adjust, Anbieter für mobile Measurement, analysiert, nach welcher Zeit Nutzer Apps deinstallieren (uninstall) und erneut installieren (reinstall). Die Ergebnisse zeigen: App-Hersteller haben durchschnittlich weniger als sechs Tage Zeit, um das Interesse der Nutzer erneut zu wecken bevor die App von ihrem Homescreen gelöscht wird. Adjust hat mehr als acht Milliarden Installationen über verschiedene App-Kategorien und Betriebssysteme (Android und iOS) hinweg analysiert um zu verstehen, wann und warum Nutzer eine App deinstallieren und unter welchen Umständen sie sie erneut herunterladen. Die Studie ergab, dass nach einer Deinstallation noch nicht alles verloren ist: 34 Prozent der Nutzer, die eine App deinstallieren, sind danach bereit, die App erneut zu installieren.

App-Marketer haben weniger als sechs Tage Zeit, um das Interesse von Nutzern erneut zu wecken: Der durchschnittliche Nutzer wartet zwischen dem letzten Öffnen der App und der Deinstallation knapp sechs Tage. Dabei variiert die Zeitspanne stark zwischen den einzelnen App-Kategorien – von weniger als drei Stunden bis zu etwa 15 Tagen. Entertainment- und Lifestyle-Apps werden besonders schnell verworfen, ihre Nutzer deinstallieren Apps im Durchschnitt nach einem halben bis ganzen Tag. E-Commerce- und Reise-Apps hingegen haben eine wesentlich längere Lebensdauer und werden in der Regel zehn bis elf Tage nach der letzten Session eines Nutzers gelöscht.

Die Macht der Spiele-Apps: Gaming Apps werden am häufigsten wieder installiert: Nicht alle Nutzer, die eine App deinstallieren, sind für immer verloren. Tatsächlich kommt ein hoher Anteil der Nutzer innerhalb von zwölf Monaten wieder zurück zur App. Games, Social Media und Publications haben mit rund 40 Prozent die höchste Rate an Reinstallationen (Reinstalls). Insbesondere Gaming Apps haben eine starke Anziehungskraft und zeichnen sich durch die höchste Rate von Reinstalls aus – die Gründe liegen im Charakter der Spiele-Apps, aber auch im starken Fokus der Spielehersteller auf Retargeting.

Warum ist es wichtig, Uninstall und Reinstall zu tracken? Für erfolgreiches App-Marketing ist es notwendig, ein vollständiges Bild des Nutzerverhaltens zu erhalten. Die Abwanderung ist ein unvermeidbarer Teil des Lebenszyklus von Apps. Bisher war es für App-Hersteller nicht nachvollziehbar, wann und warum Benutzer deinstallieren. Diese Information ist jedoch besonders wertvoll, um ein erfolgreiches Retargeting durchzuführen – und das lohnt sich: Adjust hat herausgefunden, dass reaktivierte Nutzer in der Regel länger bleiben, 150 Prozent mehr Engagement zeigen und 37 Prozent mehr Umsatz generieren als neue Nutzer.

Top 2: Sinnlose Arbeit macht krank

Wer seine Arbeit als sinnstiftend wahrnimmt, ist seltener krank, vor allem arbeitsbedingt und hält sich im Krankheitsfall häufiger an ärztlich verordnete Krankschreibungen. Das geht aus dem aktuellen Fehlzeitenreport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor. Wie die Grafik von Statista zeigt, führt eine schlechte Sinnpassung im Job zu deutlich mehr arbeitsbedingten Beschwerden als bei guter Sinnpassung: Wer seine Arbeit nicht als sinnvoll wahrnimmt, leidet deutlich häufiger an Erschöpfung (56,5 Prozent), Rücken- und Gelenkbeschwerden (54,1 Prozent) oder Lustlosigkeit und dem Gefühl, ausgebrannt zu sein (43,8 Prozent).

Top 3: Jeder Dritte kauft Medikamente regelmäßig online

Nahrungsergänzungsmittel, Kopfschmerz-Tabletten oder das vom Arzt verordnete Medikament auf Rezept: Mehr als vier von zehn Deutschen (42 Prozent) haben schon einmal eine Online-Apotheke genutzt und ihre Medikamente dort bestellt, wie eine repräsentative Befragung des Digitalverbands Bitkom zeigt. Darin gaben 45 Prozent der 14- bis 29-Jährigen an, ihre Medikamente bei Versandapotheken zu kaufen, bei den 65-Jährigen und Älteren war es jeder Fünfte (20 Prozent). Mehr als jeder dritte Kunde von Online-Apotheken (34 Prozent) nutzt sie bereits regelmäßig. Ein Trend, der sich quer durch alle Altersklassen zieht und bei dem die Älteren die Nase vorne haben. So kaufen lediglich 26 Prozent der 14- bis 29-Jährigen Kunden von Online-Apotheken regelmäßig dort ein, bei den 65-Jährigen und Älteren sind es mit 41 Prozent deutlich mehr. „Die Online-Bestellung von Medikamenten spart Zeit, Geld und Mühe“, sagt Bitkom-Pharmaexpertin Julia Hagen. In ländlichen und strukturschwachen Regionen ist der Versandhandel eine besonders attraktive Alternative für Patienten. Auch für chronisch kranke, alte und mobil eingeschränkte Menschen sind Online-Apotheken der einfachste Weg zur Arzneimittelversorgung.“

Besonders zufrieden sind Kunden mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis, das sie bei Online-Apotheken vorfinden. So geben 93 Prozent der Kunden an, dass sie damit sehr (75 Prozent) beziehungsweise eher zufrieden (18 Prozent) sind. Auch die Qualität der Medikamente finden 93 Prozent der Kunden sehr gut (69 Prozent) beziehungsweise gut (24 Prozent). Weitere Pluspunkte sind die Liefergeschwindigkeit, mit der 63 Prozent sehr und 28 Prozent eher zufrieden sind sowie die Auswahl an Medikamenten (63 Prozent sehr zufrieden, 31 Prozent eher zufrieden). Verbesserungspotenzial gibt es für Online-Apotheken laut Verbrauchern eigentlich nur noch beim Thema Beratung. Hier gab lediglich jeder Dritte (35 Prozent) an, damit sehr (14 Prozent) beziehungsweise eher zufrieden (21 Prozent) zu sein. Alles in allem, sagt die große Mehrheit von 93 Prozent der Kunden, dass sie mit Online-Apotheken sehr zufrieden (47 Prozent) beziehungsweise eher zufrieden (46 Prozent) sind.