Top-Studie: In Sachen Marketing-Automatisierung haben die USA die Nase vorn

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 1: Investitionen in Marketing-Automatisierung verbessert Marketingleistung

Die Studie über den „Stand der B2B Marketing-Automatisierung” von Act-On Software, ein Provider von adaptiver Marketing-Automatisierung für schnell wachsende Unternehmen, zeigt eine Korrelation zwischen Investments in Marketing-Automatisierung und Geschäftsergebnissen. Führende Unternehmen sagen mit 24 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit, dass sie Marketing-Automatisierung nutzen und zwei Drittel dieser Unternehmen nutzen Marketing-Automatisierungs-Technologie im Vergleich zu 50 Prozent der Mainstream Unternehmen. Die Studie wurde bei Econsultancy in Auftrag gegeben und befragte mehr als 350 B-to-B-Marketingfachfrauen und Marketingfachmänner in Nordamerika und Europa.

Das ist das erste mal das Act-On diese Studie in Auftrag gab, um zu untersuchen wie Marketing-Automatisierung Unternehmen helfen kann zu operationalisieren und zu wachsen. Das Ziel der Studie war einfach: besser zu verstehen welchen Wert Marketing-Automatisierung für Unternehmen hat und wie sie eingesetzt wird im speziellen in Bezug auf die Adaptierung der Technologie und der Raffinesse bei der Anwendung wahrgenommene Effektivität. Während Marketing-Automatisierungstechnologie weit verbreitete Anwendung in Nordamerika findet, war es das Ziel dieser Studie herauszufinden ob das auch auf Europa zu trifft und welche Unterschiede, falls welche existieren, es in verschiedenen Ländern im Wert und Anwendung von Marketing-Automatisierung gibt.

Obwohl knapp über die Hälfte aller befragten B-to-B-Unternehmen Marketing-Automatisierung anwenden, sind sich nur 27 Prozent sicher, dass dies den Beitrag von Marketing zum Unternehmenserfolg erhöht hat. Das liegt daran, dass Marketing Teams nur an der Oberfläche kratzen, wenn es um Marketing-Automatisierung geht. Die Studie ergab, dass es nur drei Bereiche gibt, in denen die befragten Unternehmen Marketing-Automatisierung anwenden: E-mail, Web-Formulare und Zielseiten. Das sind die mehr wesentlichen Funktionen innerhalb von Marketing-Automatisierung, was auf eine Fehlausrichtung zwischen System, Strategie und Skill-Sets hindeutet.

„Trotz der wichtigen Rolle die Marketing-Automatisierung spielt um Marketing Teams zu helfen Geschäftsziele zu erreichen, fand die Studie heraus, dass 47 Prozent aller Unternehmen die Technologie überhaupt nicht verwenden”, gab Andrew Warren-Payne, Partner Content – Marketingfachmann und Branchenanalyst bei Econsultancy an, „Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie so viel Klarheit über ihre Vertriebs- und Marketingziele wie möglich haben und die Prozesse – zusammen mit der Technologie – einsatzbereit sind um ihnen zu helfen ihre Umsatzziele zu erreichen. Marketing-Automatisierung scheint für die meisten Unternehmen der Wettbewerbsvorteil zu sein, deshalb ist es wichtig für die Unternehmen, die noch nicht in diese Technologien investiert haben, ihre derzeitige Wachstumsstrategien zu überdenken.”

Lead-Pflege, eine Standardpraxis, die von Marketing-Automatisierung erleichtert wird, ist einer der Bereiche in denen eine merkliche Kluft zwischen führenden Unternehmen in diesem Bereich und anderen Unternehmen existiert. Es gibt eine 23-Prozent-Punkt Kluft beim Level der Anwendung von Marketing-Automatisierung für Lead-Pflege. Ähnlich benutzen erheblich weniger der nicht-führenden Unternehmen die Lead-Scoring Kapazitäten ihrer Systeme (nur 37 Prozent im Vergleich dazu sind es 48 Prozent für führende Unternehmen). Es hat sich herausgestellt, dass beide dieser Bereiche im Fokus stehen mit jeweils 50 Prozent und 47 Prozent der Unternehmen die planen diese Taktiken anzuwenden.

Quer durch alle Bereiche zeigte sich, dass nordamerikanische Unternehmen mit 14 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit Marketing-Automatisierung anwenden im Vergleich zu europäischen Unternehmen. In gewissen Bereichen wie CRM-Integration, sozialen Netzwerken, Webformularen und Account-Based-Marketing, war dies bei einem signifikanten Margen. So wie in anderen Teilen der Studie scheinen die Antworten darauf hinzudeuten, dass Nordamerika einen Vorsprung im Vergleich zu Europa hat, wenn es um die Raffinesse in der Anwendung von Marketing-Automatisierung und die Resultate geht. Eine deutliche Mehrheit aller Befragten in Nordamerika, im Vergleich zu Europa, gab an, dass Marketing-Automatisierung Kapitalrendite an ihr Unternehmen geliefert hat (91 Prozent vs. 72 Prozent).

Die Umfrage inkludiert Antworten von 355 B-to-B-inhouse Marktingfachfrauen und Marketingfachmännern hauptsächlich aus dem Vereinigten Königreich (39 Prozent), Nordamerika (34 Prozent) und Europa – Vereinigtes Königreich exkludiert  – (18 Prozent). Die Studie wurde von Econsultancy ausgeführt und wurde von Act-on Software gesponsert. 47 Prozent aller Befragten haben einen Marketingmanager Titel und 18 Prozent einen Marketingdirektor oder Senior Marketingdirektor Titel. Mehr als 55 Prozent aller Befragten der Studie arbeiten in Unternehmen mit einem Umsatz von 13 Millionen US-Dollar oder höherem Umsatz. Die drei Top Industriesektoren von denen die Befraten stammen waren Technologie (20 Prozent), professionelle Dienstleistungen (16 Prozent) und Fertigung (elf Prozent).

Die gesamte Studie finden Sie hier

Top 2: Händler blicken in eine digitale Zukunft

Produkte aus dem 3D-Drucker, automatisches Bezahlen beim Verlassen des Ladens und Öffnungszeiten rund um die Uhr: Der Handel der Zukunft ist digital, doch noch hält die Digitalisierung in dieser Branche nur schleppend Einzug. So sehen sich 77 Prozent der Händler als Nachzügler in Sachen Digitalisierung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter mehr als 500 online und stationär tätigen Einzel- und Großhändlern, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat. Elf Prozent der Händler haben beispielsweise immer noch keine eigene Homepage. Betrachtet man speziell die Händler, die rein stationär verkaufen, ist es sogar rund jeder Dritte (36 Prozent), der noch keinen Internetauftritt besitzt. Auch in Standard-Verzeichnissen wie Google, Google Maps, Gelbeseiten.de oder werliefertwas.de ist rund jeder Vierte (28 Prozent) noch nicht eingetragen. Einen Auftritt in den sozialen Netzwerken, um im Internet auf ihr Unternehmen und ihr Angebot aufmerksam zu machen, nutzen nur 3 von 10 Händlern (30 Prozent). „Suchmaschinenpräsenz ist für alle Unternehmen wichtig, auch wenn man nicht online verkauft. Je besser und umfassender online Informationen zur Verfügung gestellt werden, umso wahrscheinlicher ist der Gang des Kunden ins Geschäft beziehungsweise der Klick des Kunden auf die Homepage und den Online-Shop“, so Bitkom-Handelsexpertin Julia Miosga. „Diese einfache Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen und Kunden anzusprechen, sollten Händler nicht unnötig verschenken. Fast jeder ist heute online, auch mobil. Darauf sollten die Händler reagieren und die Kunden genau da abholen, wo es für diese am unkompliziertesten ist.“

Auch wenn noch längst nicht jeder Händler digitale Basics einsetzt, mit Blick ins Jahr 2030 schätzt sich die Branche sehr fortschrittlich ein: Rund zwei Drittel (65 Prozent) meinen, dass das Bezahlen dann beim Verlassen des Geschäfts automatisch, also ohne lange Schlangen an der Kasse abläuft. 61 Prozent sehen Läden in der Rolle eines Showrooms, in dem Produkte getestet und anschließend im Online-Shop des Händlers bestellt werden können. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) denkt, dass Waren bis dahin im stationären Handel auch über Virtual Reality erlebbar sein werden. 40 Prozent glauben daran, dass der stationäre Handel im Jahr 2030 rund um die Uhr an allen Wochentagen geöffnet haben wird.