Top-Studie: Apple User sind die Fashion Victims unter den Smartphone-Nutzern

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.

Top 1: Apple-Nutzer shoppen gerne mobil

Apple-Nutzer sind modebewusster als die Verwender anderer Smartphone-Marken. Diesen Schluss legt jetzt eine neue Studie der Performance-Agentur AnalyticaA nahe. So stammen 43 Prozent des Traffics in Online Fashion Stores von Nutzern mit dem angebissen Apfel im Logo. Auf Platz zwei folgen Samsung-Fans mit rund 30 Prozent – mit deutlichem Abstand dahinter platziert sich Huawei mit knapp vier Prozent. Das Ergebnis ist insofern überraschend, weil die Marktanteile bei den verkauften Geräten ein völlig anderes Bild zeichnen. Hier liegt Samsung mit 21,8 Prozent vor Apple (14,6 Prozent) und Huawei (10,5 Prozent). „Die Studie bestätigt damit bestehende Marken-Images“, so Thomas Less, Managing Partner bei AnalyticaA. „Apple-Jünger sind offenbar deutlich trendbewusster als die eher rational tickenden Samsung- und Huawei-Verwender. Online Shops sollten ihre Website entsprechend auf diese Gegebenheiten optimieren“. Für die Studie, das „Online Fashion Panel“, wertete AnalyticaA die Nutzerdaten von 40 Mono-Label Online Shops im deutschen Markt aus.

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Mehr Käufe über Desktop, längere Verweildauer auf Tablets: Die Zahlen legen einen klaren Trend offen: Der mobile Traffic in den Fashion Stores im Web wächst insgesamt rasant: allein binnen eines Jahres um sechs Prozentpunkte – nämlich von 33 Prozent im ersten Quartal auf 39 Prozent im vierten Quartal. Damit sind sie nahezu in gleicher Größenordnung mit den herkömmlichen Desktop-PCs (45 Prozent). Das bedeutet: Inzwischen fester Bestandteil des Alltags ist das mobile Endgerät – genutzt nicht mehr nur als Informations- sondern auch als Shopping-Plattform.

„Das Online-Nutzungsverhalten der deutschen Verbraucher ändert sich gerade fundamental“, erklärt Thomas Less. „Schon jetzt zeichnet sich ab, dass auch im Fashion-Bereich das Smartphone der wesentliche Trigger ist. Hierüber werden die Kaufabschlüsse nach unseren Prognosen perspektivisch signifikant steigen: Noch erfolgt die Customer Journey am Ende zweistufig – im Shop wird gestöbert, am Desktop eingekauft. Beides wird künftig immer öfter integriert am Mobiltelefon erfolgen.“.

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Hintergrund: Die zugrundeliegenden Daten wurden mit Google Analytics von der Online Marketing-Agentur AnalyticaA erhoben, die sich seit vielen Jahren auf den digitalen Fashionhandel spezialisiert hat. Das repräsentative Online Fashion Panel umfasst aktuell 40 Fashion Online Shops in Deutschland und nimmt ständig weitere auf. Dabei sind sowohl Big Player als auch aufstrebenden Designer mit durchschnittlichen Jahresumsätzen zwischen 300.000 und 10.000.000 Euro. Ziel des Panels ist es, erstmals zuverlässige, gemittelte Vergleichswerte für die Branche zur Verfügung zu stellen.

Top 2: Kreativ designte Kundenerlebnisse machen den Unterschied

Erfolgsfaktor Design: Unternehmen mit ausgeprägter Design-Kompetenz übertreffen die Performance ihrer Wettbewerber, bei denen Design nur eine untergeordnete Rolle spielt, um nahezu das Doppelte (32 Prozent vs. 17 Prozent). Mehr als zwei Drittel der Design-orientierten Marken (69 Prozent) haben so ihre Geschäftsziele im vergangenen Jahr weit übertroffen. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Creative & Design-Reports der weltweiten Studie „Digital Trends 2018“, für die das Marktforschungsinstitut Econsultancy im Auftrag von Adobe weltweit rund 2.700 Kreativ-Entscheider sowohl auf Kunden- als auch Agenturseite befragt hat. Bestätigt werden diese Erkenntnisse durch eine weitere Studie von Forrester und Adobe: Unternehmen mit kreativ designten Kundenerlebnissen verzeichnen demnach ein um 36 Prozent schnelleres Umsatzwachstum als die unkreative Konkurrenz. Im aktuellen Geschäftsjahr rechnen Design-orientierte Experience Businesses mit einer beachtlichen Umsatzsteigerung von satten 60 Prozent.

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„Unsere neue ˋDigital Trendsˊ-Studie belegt eindrucksvoll, dass Unternehmen zunehmend anhand ihrer kreativen Leistung gemessen werden. Die kreative Qualität von Kundenerlebnissen macht den Unterschied zwischen Erfolg und Mittelmaß aus. Wer im Wettbewerb um die Gunst der Kunden erfolgreich sein will, muss gleichsam in Technologie, kreative Talente und kollaborative Workflows investieren“, erläutert Katrin Baumann, Marketing Director Central Europe bei Adobe.

Künstliche Intelligenz schafft die Basis für maßgeschneiderte Designs und Kampagnen: Jedes überzeugende Kundenerlebnis beginnt mit großartig designten Inhalten. Das haben die meisten Unternehmen bereits erkannt und setzen erfolgreich auf eine ausgeprägte Design-Orientierung in ihrer Geschäftsstrategie. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) bezeichnen ihr Unternehmen in der „Adobe Digital Trends 2018“-Studie schon heute als Design-orientiert. Künstliche Intelligenz (KI) betrachten die Experten dabei als eine der vielversprechendsten Technologien, um die Bedürfnisse und Interessen von Kunden zu analysieren und in maßgeschneiderte Designs und Kampagnen umzuwandeln. 54 Prozent der Führungskräfte auf Kundenseite und 45 Prozent auf Agenturseite bringen KI in der Daten-Analyse bereits zum Einsatz. Für Kreativ- und Designprozesse nutzen fast 30 Prozent der Unternehmen KI-Algorithmen. Diese Inhalte in bedarfsgerechte Kampagnen zu übersetzen, ist für 36 Prozent der Führungskräfte auf Kundenseite und 22 Prozent auf Agenturseite ein klares KI-Einsatzgebiet.

Personalisierte Erlebnisse für die erfolgreiche Zielgruppenansprache: Personalisierte Echtzeit-Erlebnisse schaffen aus Sicht der befragten Kreativ-Entscheider die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zielgruppenansprache. Knapp jeder Dritte (31 Prozent) betrachtet dies als den bedeutendsten Trend der kommenden drei Jahre. Neben der richtigen Technologie benötigen die Design- und Marketingabteilungen dabei vor allem zeitgemäße Workflows, um konsistente Kundenerlebnisse bereitstellen zu können. 4 von 10 zählen ineffiziente Prozesse in der Zusammenarbeit von Kreation, Marketing und IT zu den größten internen Hürden. Digital begabte Kreativ-Profis zu finden und langfristig an sich zu binden, ist für 37 Prozent der Befragten eine zentrale Herausforderung. Mehr als drei Viertel der Unternehmen (79 Prozent) plant daher, in 2018 noch stärker in die digitalen Skills und entsprechende Weiterbildungsangebote zu investieren.

Top 3: Absatz- und Umsatzeinbußen durch ineffiziente Marketing-Technologie

Die IT-Beratungsgesellschaft Avanade und Sitecore zeigen im Rahmen einer aktuellen internationalen Umfrage unter 1.440 CIOs, CTOs und CMOs (mit deutschen Zahlen), dass nur fünf Prozent (GER 4%) aller befragten Unternehmen positive Kundenerlebnisse bieten. 60 Prozent der Befragten glauben, dass Ihnen auf Grund der Marketingtechnologie (Martech) ihres Unternehmens große Umsatz- und Absatzmöglichkeiten entgehen. Daraus folgen weitere nachstehende Studienergebnisse:

  • 66 Prozent (GER 81%) der Teilnehmer sind sich einig, dass ihr Unternehmen beim Verständnis des Kundenerlebnisses, der Personalisierung und der Datenanalyse noch Aufholbedarf haben. In Deutschland setzen aktuell nur 22 Prozent der Befragten auf Individualisierung bei der Customer Experience, Martech wird dabei als Basis herausragender Kundenerlebnis anerkannt – wenn sie richtig verwendet wird. Die meisten Unternehmen finden die Umsetzung allerdings schwierig.
  • Probleme bei der MarTech können sich auf das gesamte Unternehmen auswirken. Ohne ein optimiertes MarTech Stack gelingt es Unternehmen nur mit Mühe, ein konsistentes Kundenerlebnis anzubieten. Das resultiert letztlich im Verlust von Gewinnmöglichkeiten – eine Situation, von der mit 61 Prozent weltweit deutlich mehr als die Hälfte aller Befragten berichten
  • Unternehmen müssen ihre MarTech-Prioritäten überdenken und deren Fundament mit Hilfe von KI sowie Analytik neu aufbauen. Diese Technologien haben eine Schlüsselfunktion bei der Ermittlung von Kundenbedürfnissen, Verbesserung von Kundenerlebnissen und bei der Entwicklung von zukunftsfähigen Marketingtechnologien. Bei annähernd 80 Prozent der Studienteilnehmer sind jedoch weder KI noch Machine Learning im Einsatz – weltweit und in Deutschland. Zudem erachten global nur rund 33 Prozent und in Deutschland 40 Prozent künstliche Intelligenz als überhaupt relevant für den MarTech Stack; auch Analytics-Technologien erreichen hier mit 37  beziehungsweise 36 Prozent nur niedrige Werte.
  • Heute geben weltweit 61 Prozent und in Deutschland 64 Prozent der Befragten an, dass Marketingmitarbeiter nicht die notwendigen MarTech-Schulungen erhalten. Eine entsprechend untermauerte Neuausrichtung von Teamkompetenzen, Schulungen und Recruiting-Strategien kann Unternehmen jedoch helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Unternehmen können von den neuen Rollen und erweiterten Verantwortlichkeiten des CMO, CIO und des Chief Digital Officers (CDO) profitieren. Die Mehrheit der Studienteilnehmer gab allerdings an, dass eine mangelnde Zusammenarbeit zwischen diesen zentralen Positionen herrscht (weltweit: 73 Prozent, Deutschland: 77 Prozent). So halten auch 63 Prozent der Marketing-Verantwortlichen weltweit und ganze 75 Prozent – also drei von vier Befragten – die Fähigkeiten ihrer Unternehmen für nicht ausgereift, wenn es darum geht, überzeugende Kundenerlebnisse überhaupt zu verstehen.