„The Age of Brand“: Warum Vermarkter und Agenturen zusammenwachsen müssen

Die Digitalisierung schafft ganz neue Möglichkeiten der Kundenansprache und Begleitung der Customer Journey. Damit bricht sie jedoch Strukturen auf und verändert Beziehungen – nicht nur zwischen Brands und ihren Kunden, sondern auch zwischen Brands und Agenturen.

Von Bert Bröske, Marketing Director Northern Europe bei Oracle Marketing Cloud

Absatzsteigerung, Verbesserung der Kundenloyalität, Erhöhung der Markenbekanntheit und Neukundenakquise: Das Aufgabenspektrum des Marketings ist umfangreich! Und wird im Zeitalter der Digitalisierung zunehmend komplex, zumal Verbraucher heute eine personalisierte Ansprache und Inhalte erwarten, die passgenau auf sie und ihre aktuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Um damit Schritt zu halten, setzen Marketer verstärkt auf Datenanalysen und innovative Technologien. Das jedoch verändert Strukturen und Aufgaben: Laut einer Studie von Forbes Insights und Oracle Marketing Cloud geben 60 Prozent der befragten Führungskräfte an, dass sich ihre Rollen und Zuständigkeiten in den vergangenen zwei Jahren signifikant verändert haben.

Agentur als Ideenschmiede ist passé – Zusammenarbeit bringt den Erfolg

Viele Marketer sind jedoch der Ansicht, dass die veränderten Rollen eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Agenturen und Unternehmen schwieriger gemacht haben. Beide Seiten müssen daher umdenken und ihre Kooperation neu definieren. Eine klassische Aufteilung, bei der die Agentur nur als Ideenschmiede für einzelne Kampagnen fungiert, hat weitgehend ausgedient. Stattdessen ist eine engere Zusammenarbeit zwischen den Partnern gefragt, vor allem, wenn es darum geht, Kundendaten aus den verschiedenen Quellen zu sammeln, auszuwerten und für die Entwicklung der Marketing-Strategie heranzuziehen. Nur so lässt sich für den Kunden eine durchgängige positive Erfahrung auf allen Ebenen und über alle Kanäle hinweg erzielen.

Da gibt es jedoch noch viel Luft nach oben: Noch immer können viele Unternehmen ihre Marketing-Vision in Zusammenarbeit mit dem Partner nicht effektiv in zielgerichtete, kanalübergreifende Kampagnen übersetzen. Andere sind aktuell noch nicht in der Lage, personalisierte, auf spezifische Kundenprofile zugeschnittene Inhalte zu entwickeln und in Echtzeit auszuspielen. Vor allem aber hapert es meist daran, das Potenzial von Kundendaten voll auszuschöpfen, um neue, wirkungsvolle Marketing-Maßnahmen zu entwickeln.

Fit für die Zukunft: Daten teilen, Teams schulen

Heute müssen Unternehmen und Agenturen also vor allem eines: ihre Kundendaten teilen. Im Idealfall fließen die Informationen aus den verschiedenen Quellen in einer zentralen Data Management Plattform zusammen, wo sie für alle beteiligten Partner zur Verfügung stehen. Da neue Technologien eine entscheidende Rolle im Marketing spielen, sollten Mitarbeiter auf beiden Seiten zudem entsprechend geschult werden, um eine nahtlose Interaktion zwischen internen und externen Teams zu ermöglichen. Denn im Zeitalter der Digitalisierung sind die Kundenbedürfnisse das A und O – traditionelle Abgrenzungen zwischen Brands und Agenturen hingegen eher obsolet.