Tablets übertrumpfen Smartphones bei Website-Zugriffen

Dem neuesten Adobe Digital Index zufolge kommen weltweit acht Prozent der Zugriffe auf Internetseiten über Tablets. Damit liegen diese Geräte vor Smartphones, die sieben Prozent des Web-Traffics erreichen. Deutschland stellt sich hier allerdings eher als Entwicklungsland dar: Nur 5,7 Prozent der Webseiten-Zugriffe werden Tablets zugeordnet. In Großbritannien sind es dagegen 12,2 Prozent, gefolgt von den USA mit 9,1 Prozent.

Ausgewertet wurden mehr als 100 Milliarden Visits auf rund 1.000 Webseiten. Zwar sind Smartphones nach wie vor stärker verbreitet als Tablets, doch aufgrund des größeren Bildschirms ist die Internetnutzung mit Tablets intensiver. Die Nutzer dieser Geräte schauen sieben mal mehr Webseiten an als Smartphone-Nutzer – sowohl beim Surfen und Einkaufen als auch dem Anschauen von Videos.

Als Spitzenreiter bei den Internetzugriffen per Tablet ermittelte Adobe die Briten. Hinsichtlich der Nutzung des Smartphones unterscheiden sie sich allerdings kaum von US-Amerikanern und Kanadiern. In Japan und China dagegen wird eindeutig das Mobiltelefon für Internet-Zugriffe bevorzugt verwendet.

Verdoppelung der Zugriffe innerhalb eines Jahres

Im Jahresvergleich hat sich der Web-Traffic über Tablets weltweit in etwa verdoppelt und Adobe erwartet auch für dieses Jahr eine ähnliche Steigerungsrate. Großbritannien, Kanada und Australien verzeichneten im November 2012 zwar eine kleine Wachstumsdelle bei der Entwicklung des Tablet-Anteils, aber auch hier ist der Web-Traffic insgesamt gestiegen.

Aufgrund früherer Analysen von Adobe gilt es als sicher, dass Tablet-Computer wegen der Bildschirmgröße häufig fürs Onlineshopping genutzt werden – und zwar zu Hause. Besonders die Seiten von Autohändlern und Reiseanbietern verzeichnen einen signifikanten Tablet-Anteil.

Tablet-Nutzer sind besonders aktive Online-Käufer

Marketingverantwortlichen rät der Softwareanbieter Adobe, zu berücksichtigen, dass Webseiten, die für Smartphones optimiert sind, nicht automatisch auch für die Tablet-Ansicht geeignet sind. Denn Verbraucher setzen ihre mobilen Geräte für verschiedene Zwecke ein. Mit Mobiltelefonen werden beispielsweise eher Bankdaten geprüft und Musik gestreamt, während Tablets eher für das Onlineshopping genutzt werden. Hier sind stark personalisierte Dienste gefordert. Denn statt nur Preise zu vergleichen, werden mit dem Tablet Waren und Dienstleistungen tatsächlich gekauft. Videos wiederum werden nicht einfach nur angeschaut, sondern es wird sich mit dem Inhalt aktiv auseinandergesetzt.

Formale Daten wie die Bildschirmgröße werden nach Ansicht der Experten von Adobe die Unterschiede in der Nutzung künftig nicht mehr hauptsächlich begründen. Denn Mobiltelefone würden zunehmend größere Displays aufweisen, während Tablets eher kleinere Ausmaße annähmen. Und sie machten sich auch fundamentale Smartphone-Fähigkeiten zu eigen – unter anderem das Telefonieren.