Studien der Woche: Das sind die Markenchampions, die klügsten Städte und die populärsten Social-Media-Ziele

Marktforschung und Wirtschaft veröffentlichen täglich neue Studien, die für Unternehmen und Marketer wichtig sein können. absatzwirtschaft liefert eine Zusammenschau der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Woche.
Erfahren Sie, wer der Superstar unter den Marken ist und in welcher Stadt die klügsten Köpfe wohnen

Top 4: In diesen deutschen Großstädten arbeiten die klügsten Berufstätigen

Das berufliche Online-Netzwerk Xing hat die Angaben von rund 3 Millionen Mitgliederprofilen in Deutschland ausgewertet, um die Frage zu beantworten: In welchen Städten ist die Quote der Mitglieder mit einem akademischen Abschluss am höchsten? Berücksichtigt wurden dabei die 20 nach Einwohnerzahl größten deutschen Städte.

Fast die Hälfte (47,3 Prozent) der Mitglieder aus Stuttgart verfügt über einen Studienabschluss. Damit hat es die Hauptstadt Baden-Württembergs auf Platz eins der deutschen Großstädte geschafft. Knapp dahinter auf Platz zwei folgt München, wo 46,7 Prozent der Mitglieder einen Hochschulabschluss angeben.

Die Bronzemedaille geht an Münster, wo 44,6 Prozent der Xing-Mitglieder einen akademischen Abschluss haben. Es folgen der ehemalige Regierungssitz Bonn (44,4 Prozent) und die Finanzmetropole Frankfurt am Main (43,2 Prozent). Deutschlands Osten ist mit den beiden größten sächsischen Städten Dresden (Platz sechs mit 43,2 Prozent) und Leipzig (Platz sieben mit 42,5 Prozent) im oberen Mittelfeld vertreten.

 Während in den Städten auf dem Siegertreppchen nahezu jeder Zweite über einen akademischen Titel verfügt, bringen es die unteren Ränge noch auf eine Quote von rund einem Drittel. Die Schlusslichter sind die Freie Hansestadt Bremen (32 Prozent), Duisburg (30 Prozent) und Wuppertal (29,1 Prozent). Zum Vergleich: Der Akademiker-Anteil unter allen Xing-Mitgliedern liegt bei 35 Prozent.

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Zwar verpasst Bonn mit einer Akademiker-Dichte von 44,4 Prozent knapp das Siegertreppchen, dafür trumpft die frühere Hauptstadt in Sachen Doktortitel auf. In Bonn findet sich mit 4,4 Prozent der höchste Anteil an Promovierten. Kein Wunder: Bonn ist trotz seiner vergleichsweise kleinen Größe weiterhin Sitz vieler namhafter Unternehmen und Behörden. Genauso wie bei Studienabschlüssen wissen München und Münster bei Doktortiteln mit Topplatzierungen (3,9 bzw. 3,7 Prozent) zu überzeugen. Neue Namen finden sich am Ende des Rankings. In Bielefeld beträgt der Anteil an Doktoren etwa 2,2 Prozent und in Duisburg 2,1 Prozent. Bremen belegt den letzten Platz (2,06 Prozent).

Top 5: Zeitungshäuser strukturell weiter unter Umsatzdruck

Die deutschen Zeitungsverlage haben durch den digitalen Wandel in den vergangenen zehn Jahren im Kerngeschäft bereits ca. 17,5 Prozent ihres Umsatzes eingebüßt, in UK betrug der Rückgang über 45 Prozent. Das ergibt eine Studie zum digitalen Wandel der Medienbranche der Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants. Bis 2026 wird sich das Umsatzvolumen um voraussichtlich weitere 15 Prozent bis 20 Prozent reduzieren. Darüber hinaus gibt es Umsatzrisiken, die sich heute erst andeuten: Immer mehr junge Menschen beziehen Nachrichten und Medieninhalte über Facebook, Twitter oder News-Aggregatoren von Google und Apple. Damit wächst der Einfluss von Online-Plattformen auf den Nachrichtenfluss und die präsentierten Inhalte.

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Die finanziellen Konsequenzen dieser Entwicklung könnten für deutsche Medienhäuser schmerzhaft werden:   Denkbar wäre zukünftig eine deutlich aggressivere Monetarisierung der Reichweitenstärke durch diese Plattformen. In einem Worst-Case-Szenario wäre ein zusätzlicher Umsatzverlust von über 300 Mio. Euro vorstellbar. Dies sind zentrale Ergebnisse der aktuellen Studie „Is Content King After All?“ der internationalen Strategieberatung OC&C Strategy Consultants. Die Experten von OC&C analysierten im Rahmen der Studie, wie Konsumenten aus Deutschland, USA und Großbritannien mit Online-Plattformen und Medieninhalten verschiedener Branchen interagieren.

Online-Plattformen regeln zunehmend den Zugang zum Medienkonsumenten und haben mehr und mehr Kontrolle über die präsentierten Inhalte. Es ist durchaus vorstellbar, dass sie ihre starke Marktposition in Zukunft deutlich stärker monetisieren. In anderen Mediensegmenten passiert das bereits, bspw. in der Musikindustrie. Dies könnte die Transformationsnotwendigkeit der Zeitungsverlage weiter beschleunigen“, erklärt Andreas von Buchwaldt, Partner bei OC&C und Co-Autor der Studie.

In den USA und Großbritannien gehen bereits 10 Prozent bis 25 Prozent des Traffics auf Nachrichtenseiten auf das Konto von Artikeln, die auf Online-Plattformen geteilt wurden. Aktuell hinkt Deutschland dieser Entwicklung noch hinterher – hier machen geteilte Artikel bislang nur 5 Prozent bis 15 Prozent aus. Allerdings gilt ein Nachholprozess dieser Entwicklung hierzulande als wahrscheinlich. Und dies würde teilweise erosionsartige Umsatzverluste für die Medienbrache nach sich ziehen. Denn in den drei untersuchten Märkten wandelt sich der Nachrichtenzugang massiv. In den USA und Großbritannien – den Ländern mit den größten Umsatzverlusten hinsichtlich des klassischen Mediengeschäfts – bezeichnen rund 40 Prozent der Millennials Social Media-Plattformen als zentrale Nachrichten- und Informationsquelle. In Deutschland liegt der Anteil bei 30 Prozent. Gleichzeitig sinkt die Reputation etablierter Medienmarken. In der Generation der über 55-Jährigen geben zwischen 49 Prozent (Deutschland) und 68 Prozent (Großbritannien) ihre vertrauten Medienmarken als Hauptinformationsquelle an. Dagegen fällt das Vertrauen in traditionelle Medienmarken bei den unter 25-jährigen Medienkonsumenten in Deutschland (38 Prozent), Großbritannien (39 Prozent) und den USA (33 Prozent) deutlich niedriger aus.

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