Studie: Wachsendes Bewusstsein für Datenschutz

Datenschutz wird auch im Online-Handel immer wichtiger. Doch wie oft akzeptieren wir die AGBs einfach ungelesen? Wie wir mit E-Commerce umgehen, hat eine Studie untersucht.
Immer mehr Kund*innen beschäftigen sich mit Datenschutz im E-Commerce (© Unsplash)

Die Such- und Vergleichsplattform für Unternehmenssoftware GetApp hat nun einmal genauer nachgefragt. In ihrer neusten Studie zum Thema Datenschutz im Online-Shopping haben sie 3164 Verbraucher*innen aus Deutschland, Frankreich und Australien befragt, wie sie mit Datenschutzrichtlinien im E-Commerce umgehen.

Datenschutz: Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

  • 28 % machen sich im Vergleich zum Vorjahr mehr Gedanken über Datenschutzpraktiken von Online-Unternehmen.
  • 62 % der deutschen Online-Shopper bevorzugen den Kaufabschluss über den Gast-Checkout. In Frankreich ist die beliebteste Methode für den Kaufabschluss ein Konto mit Nutzernamen und Passwort. 
  • 89 % der deutschen Verbraucher löschen ihre Browser-Cookies, aber nur 35 % nutzen den Inkognito-Modus zum Online-Shopping. 11 % wissen nicht, was der Inkognito-Modus ist.

Während französische Kund*innen einen großen Wert darauflegen, über eigene Kundenkonten einzukaufen, wählen 62% der deutschen den Gast-Checkout. Dafür sind die deutschen mit 89 % die Spitzenreiter, wenn es darum geht, ihre Browser-Cookies zu löschen. Tatsächlich geben nur 7 % der Befragten an, sich vor jedem Online-Kauf mit den Datenschutzrichtlinien des Online-Händlers vertraut zu machen, 34 % der Studienteilnehmer*innen gestehen sogar, die Richtlinien „selten“ oder „nie“ anzuschauen, bevor sie einen Kauf tätigen. Trotzdem zeigen die Ergebnisse der Studie besonders für Deutschland einen klaren Trend: 28 % der Befragten in Deutschland machen sich mehr Gedanken über Datenschutz als noch im Vorjahr.

11 % der Befragten geben an, nicht zu wissen, was ein Inkognito-Modus ist

Das Wissen rundum Datenschutzfragen ist also weiter stark ausbaufähig. Doch es lässt sich ein klarer Aufwärtstrend erkennen. Daraus ergibt sich für Unternehmen und Online-Händler vor allem der Auftrag, ihre Vertrauenswürdigkeit auszubauen. Besonders die Punkte, wie die Daten im Anschluss an den Kaufabschluss verwendet werden und darin, wie diese geschützt werden, bewertet die Mehrheit der Befragten als ausschlaggebende Kriterien für Kundinnen und Kunden. Um Kund*innen an sich zu binden, sollte das Ziel von Unternehmen also vor allem ein transparenter Auftritt sein.

(nh, Jahrgang 1997) ist seit April 2022 Werkstudentin in der Redaktion der absatzwirtschaft. Ein Praktikum beim Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier hat sie bereits in der Tasche, der Masterabschluss in Medien- und Kommunikationswissenschaften ist das nächste Ziel.