Studie: Mehrheit der Verbraucher*innen nutzt Kundenprogramme

Über Kundenprogramme tauschen Verbraucher*innen Daten gegen Vergünstigungen: Laut einer Studie von KPMG in Kooperation mit dem IFH Köln ist das Prinzip beliebt. Für Händler gibt es hier aber noch Potenzial.
Kundenprogramme
An der Kasse greifen die meisten Verbraucher*innen auf Kundenprogramme zurück. (© Unsplash/Blake Wisz)

Kundenprogramme sind weit verbreitet. Das ist das Ergebnis einer Studie von KPMG in Kooperation mit dem IFH Köln. 80 Prozent der Befragten nutzen unternehmenseigene oder unternehmensübergreifende Kundenbindungsprogramme. Unternehmensübergreifende Kundenprogramme sind dabei besonders beliebt. Eines sticht hier als Spitzenreiter hervor, 93 Prozent der Nutzer*innen unternehmensübergreifender Programme setzen auf Payback.

Gerade die FMCG-Branche profitiert von Kundenprogrammen. 71 Prozent der Nutzer*innen unternehmenseigener Kundenprogramme verwenden die Apps im Bereich Drogerie und Parfümerie. Im Lebensmitteleinzelhandel sind es sogar 82 Prozent. Das überrascht nicht, so geben 45 Prozent der Nutzer*innen an, Kundenprogramme seien Standard im Lebensmitteleinzelhandel. Im Bereich Drogerie und Parfümerie.

Auch die Nutzungsintensität scheint in diesem Bereich höher zu sein. Den Ergebnissen zufolge verwenden 43 Prozent der Nutzer*innen unternehmenseigener Programme von FMCG-Anbietern die Apps bei jedem Einkauf.

Datenschutzbedenken sprechen gegen Kundenprogramme

Der Tausch von Daten gegen Vergünstigungen sagt aber nicht allen zu. Manche Verbraucher*innen entscheiden sich bewusst gegen die Kundenprogramme der Händler. Diejenigen, die keine Kundenprogramme nutzen, sprechen in der Studie besonders oft über Datenschutzbedenken.

So möchten 41 Prozent von ihnen nicht, dass ihr Kaufverhalten nachverfolgt wird. 38 Prozent hingegen wollen keine personenbezogenen Daten zur Verfügung stellen. 29 Prozent befürchten, ihre Daten seien nicht sicher. Ebenso vielen ist der Aufwand zu groß, an der Kasse jedes Mal die App vorzuzeigen.

Für die Händler scheint hier allerdings durchaus Potenzial zu bestehen. Denn die Nichtnutzer*innen sind einer Nutzung nicht grundsätzlich abgewandt. Würden ihre Bedenken aus dem Weg geräumt, könnten sich 54 Prozent der Nichtnutzer*innen prinzipiell vorstellen, ein Programm zu nutzen.

Für die Studie befragte KPMG in Kooperation mit dem IFH Köln online knapp 1000 Personen. Die Stichprobe ist internetrepräsentativ.

(js, Jahrgang 2001) ist seit Juli 2023 freier Autor der absatzwirtschaft. Er ist fasziniert von neuen Technologien und der Frage, warum Konsumenten das tun, was sie tun. Außerdem ist er ein wahrer Espresso-Enthusiast.