Stimmung ist auf einem historischen Tief

Nicht einmal jeder dritte aus der Bevölkerung geht mit Hoffnungen ins neue Jahr. Das Stimmungsbild zum Jahreswechsel wird von Skepsis und Befürchtungen bestimmt.

Die traditionelle Frage, die das Institut für Demoskopie Allensbach seit 1949 regelmäßig
im Dezember an die Bevölkerung richtet, lautet: „Sehen Sie dem neuen Jahr mit
Hoffnungen oder mit Befürchtungen entgegen“. Nur noch 31 Prozent äußern mit Blick
auf 2003 Hoffnungen. Ebenso viele Menschen gehen mit Befürchtungen ins nächste
Jahr, und 30 Prozent zeigen sich skeptisch.
In Ostdeutschland ist die Zahl der Hoffnungsvollen (33 Prozent) um wenige Prozentpunkte
größer ist als im Westen (30 Prozent), aber der Unterschied ist marginal.

Schon vor einem Jahr war die Stimmung zum Jahreswechsel vergleichsweise verhalten,
aber es gab damals immerhin noch deutlich mehr Menschen (42 Prozent), die hoffnungsvoll
gestimmt waren, als solche, die mit Befürchtungen auf das anstehende und
jetzt zurückliegende Jahr schauten (19 Prozent). Seit Januar 2002 ist die Stimmungskurve dann
mit kleinen Unterbrechungen kontinuierlich gesunken. Eine leichte Aufwärtsbewegung gab es kurz vor
der Bundestagswahl. Nach der Wahl setzte sich die Abwärtsbewegung fort.

Wie schlecht die Stimmung im Moment ist, läßt sich anhand der Stimmungskurve der Bundesrepublik von Beginn an bis heute verfolgen. Denn es gab nur drei Zeitpunkte, in denen es weniger oder ebenso wenig Optimismus
gab wie heute: 1950 zur Zeit des Koreakrieges, 1973 zur Zeit der Ölkrise und zu Beginn
der 80er Jahre als Reaktion auf kritische Zahlen aus der Wirtschaft und vom Arbeitsmarkt.
Damals hatte die sorgenvolle Stimmung in der Bevölkerung am Ende den
Regierungswechsel von Schmidt zu Kohl im Gefolge.


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