Staatliche Infrastruktur gefordert

Käufer wie Verkäufer sollten bei Vertragsabschlüssen übers Internet nicht fahrlässig auf notwendige Sicherheitsmaßnahmen verzichten. Dies rät das Institut für Telematik. Wie der Leiter der Trierer Spitzenforschungseinrichtung, Professor Christoph Meinel (47), mitteilte, seien mittlerweile technisch ausgereifte Verfahren verfügbar, um Dokumente elektronisch zu unterschreiben und zu verschlüsseln.

Allerdings existierten noch viel zu wenig „Trust Center“,
also elektronische Notare. Auch könne sich der eine „E-Notar“ mit dem
anderen zur Zeit nicht verständigen. Meinel forderte deshalb den Staat
auf, seine hoheitliche Verantwortung wahrzunehmen und für eine
flächendeckende, funktionierende Infrastruktur zu sorgen. Auch sei eine
Kampagne für den breiten Einsatz der digitalen Signatur, der
elektronischen Unterschrift, erforderlich.

Trust Center sind, wie der Trierer Telematik-Professor betont, eine
wichtige Voraussetzung dafür, dass der Handel via Internet sicher und
rechtsverbindlich abgewickelt werden könne. So müsse garantiert sein, dass man bei einer
übermittelten Information deren tatsächlichen Urheber identifizieren und
dieser die Urheberschaft nicht abstreiten könne.

Ein „Publik Key Infrastruktur“ (PKI) genanntes Zwei-Schlüssel-System hält
das Trierer Institut für Telematik für die beste Lösung, um in einem
offenen Netz wie dem Internet sensible, schutzbedürftige Daten so zu
übermitteln, dass Integrität, Authentizität, Verbindlichkeit und
Vertraulichkeit gewährleistet sind. Die
Schlüssel dafür erzeugt und verwaltet ein Trust Center. Es errechnet für
jeden Nutzer zwei digitale Schlüssel, die jeweils nur einmalig existieren
und sich ergänzen.

Ein Einführung zu dem Thema gibt es unter www.ti.fhg.de.