Sportmarketing-Index prognostiziert schwächere Sponsoring-Aussichten

Sportbranchen-Experten rechnen in der Saison 2009/2010 mehrheitlich mit gleichbleibenden Umsatzerlösen. Lediglich beim Sponsoring würden mehr als 50 Prozent der für den „Deutschen Sportmarketing Index 2009“ (DSMI) befragten 104 Vertreter von Sportorganisationen, Sponsoren, Vermarktungs- und Medienunternehmen Rückgänge befürchten. Laut der Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte und dem Institut für Sportmanagement am Rhein-Ahr-Campus-Remagen (ISS) verschlechterte sich der Index von 103,4 auf 90,3 Punkte.

Der DSMI erscheine jährlich und soll dazu dienen, Trends abzubilden und strategische Investitionsentscheidungen zu begleiten. „Für das Krisenjahr 2009 stand zu erwarten, dass sich die positive Entwicklung vergangener Perioden nicht fortsetzen würde. Die Prognosen für die aktuelle Spielzeit schwanken mehrheitlich zwischen Bestandssicherung und leichten Rückgängen, ab der Saison 2010/11 wird wieder mit einer positiven Entwicklung gerechnet“, sagt Prof. Dr. Lutz Thieme vom ISS. Für die aktuelle Saison erwarte die Mehrheit der Befragten eine Stagnation in Bereichen wie Vermarktung der Medienrechte, Ticketing, Merchandising und Hospitality. Zwar prognostiziere immerhin ein gutes Drittel der Befragten beim Ticketing einen Umsatzzuwachs zwischen fünf und fünfzehn Prozent, doch glauben demgegenüber auch 44 Prozent, dass es beim Sponsoring Umsatzrückgänge zwischen fünf und fünfzehn Prozent geben wird. Das gelte vor allem für die Profiligen außerhalb des Fußballs, während in der ersten Fußball-Bundesliga knapp drei Viertel keine negativen Auswirkungen auf das Sponsoring erwarten würden.</p

Dass beim Fußball leichte Steigerungen bei den TV- und Internetrechten zur nächsten Verhandlungsperiode möglich sind, nehme knapp die Hälfte der Befragten für die erste und die zweite Fußballbundesliga an. Bei den Mobilfunkrechten würden sogar 58 Prozent von höheren Umsätzen für die erste Fußball-Bundesliga ausgehen. Für die anderen Profiligen versprächen Internet und Mobilfunk Stabilität, sodass etwa zwei Drittel bei Basketball, Eishockey und Handball keine Rückgänge erwarteten. „Einmal mehr zeigt sich die Sonderstellung des Sports und insbesondere des Fußballs in Deutschland. Die Clubs der DFL haben offensichtlich das Potenzial, wie bereits in der Vergangenheit wirtschaftlichen Krisen zu trotzen und ihre Erlöse auf einem hohen Niveau zu halten. Die positive Erwartungshaltung wird ebenfalls durch den neuen Dauerkartenrekord der Fußballbundesliga bestätigt“, unterstreicht Stefan Ludwig, Senior Manager der Sport Business Gruppe bei Deloitte.

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