Sparkurs bei Air Berlin, Lidl versteht Spaß und Gucci geht neue Wege

Von Air Berlin steckt in den roten Zahlen, jetzt will der Konzern schrumpfen. Lidl verklebt sich bei einem Werbeplakat und macht aus der Not eine Tugend. Und der Modekonzern Gucci versucht sich an Falten und Klasse statt an Photoshop und Masse
Unser Wochenrückblick mit Gucci, Lidl, Airberlin und der Marke Deutschland

Die Negativmeldung der Woche: Schrumpfkurs à la Air Berlin

Um den Kalauer gleich vorweg zu bringen: Die Zahlen bei Air Berlin, sie sind so rot wie das Markenlogo. Manch einer bemerkte schon in der Vergangenheit an, dass die Flugzeuge nur noch abheben, weil Großaktionär Etihad immer wieder reichlich Euros in die sanierungsbedürftige Airline steckten. Doch die Geduld am Golf, sie scheint vorbei. Air Berlin hat sich nun selbst einen ziemlich drastischen Sparkurs verordnet und der bedeutet in erster Linie schrumpfen. Bis zu 1200 Stellen sollen gestrichen werden. Und nicht nur beim Personal setzt die Airline auf Minimierung. Von derzeit 144 Maschinen gehen 40 an den Konkurrenten Lufthansa, mit knapp 75 Maschinen will man sich in Zukunft auf das Geschäft von einer verringerten Anzahl an Basen konzentrieren, berichtet „Handelsblatt.com“. Bis 2018 wolle man so wieder schwarze Zahlen schreiben. Ob die Maßnahmen etwas bringen werden? Ein Kommentar auf Handelsblatt.com mit einer Einschätzung.

Die Positivmeldung der Woche: Lidl kann lustig

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott bekanntlich nicht sorgen. Dann übernehmen wir letzteres doch einfach selbst, dachte sich wohl der Discounter Lidl. Die Geschichte: Beim Plakatieren wurde aus der Werbebotschaft „Du hast die Wahl“ durch Falschherum-Aufkleben „Die Wahl Du hast“. Ein Twitternutzer entdeckte das fehlerhafte Plakat und schickte es durch den tweetenden Äther. Die Assoziation an den guten alten Yoda mit seiner eigentümlichen Satzbau-Vorlieben lag da natürlich nahe. Lidl reagierte – und nahm die Sache mit ziemlich viel Humor.

Der Kommentar der Woche: Investieren in die Marke Deutschland

Die schwarze Null, manchmal könnte man mutmaßen, dass ein Bild davon direkt auf Wolfgang Schäubles Nachttisch steht. So sehr treibt der deutschen Finanzminister sein Ziel voran. Nun kommt die Meldung, dass der deutsche Staat sogar noch mehr Steuern eingenommen hat, als er eigentlich gerechnet hatte. Eiderdaus! Wohin nur mit dem Geld? Man könnte annehmen, dass sich die Politik so kurz vor der Wahl noch einmal mit Steuergeschenken vorausschauend für Stimmen erkenntlich zeigt. Warum das der falsche Weg wäre, erklärt Chefredakteur Christian Thunig in seinem Kommentar. 

Das Testimonial der Woche: Gesicht mit Klasse statt Gesicht aus der Masse

Wer ein Hochglanz-Heft aufschlägt, der könnte mitunter den Eindruck bekommen, die Zukunft habe schon begonnen. Zumindest wenn man die Gesichter vieler Models in Anzeigenkampagnen betrachtet. Die wirken nämlich mitunter so, als habe irgendwer schon das Klonen zur Vollendung gebracht und nur vergessen, dass der Weltöffentlichkeit mitzuteilen. Ist natürlich nicht so, aber Schönheitsideale verleiten oft zur Austauschbarkeit und ein bisschen zu viel Photoshop. Das es auch anders gehen kann, beweist gerade die italienische Nobelmarke Gucci. Die verpflichtete die Schauspielerin Vanessa Redgrave für die Cruise-Kollektion. Und das sieht richtig gut aus. Die „Vogue“ hat die Bilder zusammengestellt.