Sparkassen setzen auf Kundenzufriedenheit

Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen in Deutschland setzen nach Informationen des Handelsblattes künftig stärker auf Zugewinne bei den Marktanteilen und eine höhere Kundenzufriedenheit. Demnach wird die seit 2002 geltende starre Vorgabe einer Eigenkapitalrendite vor Steuern von 15 Prozent einkassiert und durch eine flexible Berechnung ersetzt, die zu einem deutlich niedrigeren Wert kommt.

Laut einem neuen Strategiepapier der Sparkassen halte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) als Dachorganisation aber weiterhin an einer Kosten-Ertragsrelation von 60 Prozent fest. Somit sollen auch in den kommenden Jahren nicht mehr als 60 Cents aufgewendet werden, um einen Euro zu verdienen. Aussagen eines Sprechers des DSGV zufolge befinde man sich gegenwärtig noch in Gesprächen über die strategische Ausrichtung.

Zwar sollten die beiden Kennziffern als Orientierungsgrößen für den betriebswirtschaftlichen Erfolg weiterhin beachtet, doch um Markt-, Risiko- und Liquiditätskennziffern erweitert werden. Für die Kommunikation solle der künftige Fokus auf der Kosten-Ertrags-Relation liegen, ergänzt um Eigenkapitalrendite, Kundenreichweite, Hauptbankverbindung und Kundenzufriedenheit. Die frühere Eigenkapitalrendite von 15 Prozent werde jetzt durch eine flexible Formel ersetzt, die sich am langfristigen Kapitalmarktzins orientiert und als „absolute Untergrenze zur Existenzsicherung“ gilt. Beobachter gehen laut dem Handelsblatt davon aus, dass damit künftig auf Renditen zwischen sechs und acht Prozent zugesteuert wird.

Die Richtgröße von 15 Prozent für die mehr als 400 Sparkassen in Deutschland habe der ehemalige DSGV-Präsident Dietrich Hoppenstedt als Reaktion auf die Deutsche Bank ausgegeben, für die Vorstandschef Josef Ackermann ein Renditeziel von 25 Prozent formuliert hatte. In der Realität hätten allerdings die wenigsten Institute des öffentlich-rechtlichen Sektors dieses Ziel je erreicht – und wenn, dann nur mit Verlusten bei den Marktanteilen.

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