„Social Newsroom“ untermauert Glaubwürdigkeit des Unternehmens

In Zeiten von Social Media hat der klassische Newsroom eine neue Qualität erlangt. Statt statische Inhalte und Dokumente auf einer Presseseite bereitzustellen, entwickelt sich der moderne Newsroom zunehmend zum digitalen Gravitationszentrum. Hier werden Owned, Earned und Paid Content – zu Deutsch: selbst produzierte, Nutzer-generierte und bezahlte Inhalte – intelligent gewonnen, gebündelt und verbreitet. Zielgruppe sind neben Journalisten auch Meinungsführer sowie die interessierte Öffentlichkeit.

„Die Anforderung an einen modernen Social Media Newsroom besteht darin, sich weg von einem geschlossenen Newsroom hin zu einem offenen ‚Social‘ Newsroom zu bewegen, der dem Social Media Paradigma des Crowdsourcing folgt. Er ist somit eine Echtzeit-Quelle für Recherchen, Verifikationen und Materialsuche zum Unternehmen und den Themenfeldern, für die das jeweilige Unternehmen und seine Marken stehen“, erklärt Prof. Dr. Peter Gentsch, Gründer der BIG Social Media GmbH.

Seiner Meinung nach sollte es das Ziel sein, mittels Newsroom die Glaubwürdigkeit des Unternehmens zu untermauern und weiter auszubauen. Voraussetzung dafür sei ein professionelles Social Media Content Management, welches Monitoring, Agenda Setting und Analyse in einem Tool zusammenbringt. In seiner Funktion als Initiator des Social Media Excellence Circle, der sich Wissensaustausch und die Entwicklung neuer Lösungsansätze im Social Media Management als Ziel gesetzt hat, gibt Gentsch sieben Empfehlungen, was für die Umsetzung eines intelligenten Social Media Hub wichtig ist:

1. Professionelles Monitoring

Um Strömungen wahrzunehmen, Trends zu erkennen und mitreden zu können, ist es essentiell, relevante Themen zu finden und sie sinnvoll zu filtern. Hilfreich dabei ist ein individuell und technisch speziell an das Unternehmen angepasstes Monitoring, das intelligentes Aufspüren und Filtern von unternehmensrelevanten Inhalten für den Online-Newsroom ermöglicht. So laufen mit einem entsprechenden Monitoring-Tool Beiträge aus anderen Social-Media-Kanälen in den Newsroom ein. Neben den eigenen Beiträgen werden auch ausgewählte Beiträge anderer Nutzer im Newsroom gezeigt und können über das Suchfeld gezielt im Newsroom gefunden werden.

2. Content Curation

Für die Verbreitung von Inhalten ist vor allem auch der Zeitpunkt wichtig. Durch einen intelligenten Newsroom hat man nicht nur die Möglichkeit, die eigenen Inhalte zu kuratieren, sondern auch Fremdinhalte, die für das eigene Unternehmen von Bedeutung sind, zu einem gewünschten Zeitpunkt zu spielen. Durch ein vereinfachtes Workflow kann der Nutzer zudem durch einfaches Drag & Drop Texte, Bilder und Videos schnell zusammenstellen.

3. Agenda Setting

Neben dem Beobachten von Trends und dem Mitreden bei unternehmensrelevanten Inhalten ist es vor allem wichtig, eine Agenda für die eigenen Kernaussagen zu setzen. Nur wer seine eigenen relevanten Inhalte im Netz verbreitet, wird selbst zum Gatekeeper für einen spezifischen Themenkreis. Durch einen interessanten Mix aus selbst produzierten und Nutzer-generierten Inhalten besetzt man dadurch Themen im „360 Grad-Modus“. Das heißt, man bietet die richtigen Inhalte für die richtige Zielgruppe im richtigen Kanal und schafft so einen wirklichen Mehrwert für seine Leser. Daneben ist es wichtig, so genannte „White Spots“ zu ermitteln, also Fremdinhalte zu bestimmten Fragestellungen zu beobachten und zu analysieren, und somit herauszufinden, wo man sich mit dem eigenen Unternehmen noch positionieren muss.

4. Exception Setting

Dank eines intelligenten Monitoring lässt sich zudem ermitteln, welche unternehmensrelevanten Inhalte häufig im Netz besprochen werden und sich viral besonders gut verbreiten. So kann man beispielsweise themenspezifische Alerts setzen, die darüber informieren, wenn bestimmte Neuigkeiten ein hohes Resonanzaufkommen hervorrufen. Dies wiederum ermöglicht, ganz gezielt bestimmte Bereiche zu beobachten, auf diese einzugehen und wichtige Meinungsführer herauszufiltern.

5. Reichweite aufbauen

Mit gezieltem Content-Marketing wird das eigene Profil geschärft, um in der Außenkommunikation als interessantes, trendbewusstes und integres Unternehmen wahrgenommen zu werden. Wer seine Reputation verstärken will, kommt deshalb nicht umhin, Inhalte selbst zu produzieren und zu streuen – Virabillity is the key. Ein Newsroom bietet hierfür eine ideale Grundlage. Indem man seine eigenen Themen und Inhalte gebündelt in den Newsroom spielt, schafft man eine Plattform mit interessanten und aktuellen Beiträgen, welche von Usern auf ihren jeweiligen Social Media Profilen geteilt werden können.

6. Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Social Communities verhelfen zu einem SEO-Boost, da Google, Bing und weitere Suchmaschinen hohe Teilungsraten auf Social Media Plattformen als „Social Signs“ in den Bewertungs-Algorithmus einfließen lassen. Die eigenen Online-Kanäle wie Firmen-Microblogs, Facebook oder Twitter sollten deshalb ebenfalls mit dem Newsroom verlinkt werden. Ziel ist es, die wichtigen Inbound-Links, sprich die eingehenden Links auf ein Webdokument von einem anderen Webdokument, innerhalb des Newsroom zu generieren, die essentiell für die Suchmaschinen sind.

7. BIG Picture

Neben den üblichen Funktionen können zudem Social-Media-Metriken in den Newsroom integriert werden, die die Conversion, Reichweite und Viralität der bespielten Themen messen, diese Erkenntnisse beim eigenen Agenda Setting anpassen und somit direkte Erkenntnisse für das Unternehmen liefern. Mithilfe der BIG Screen Technologie werden zudem Trend- und Tonalitätsanalysen durchgeführt und über diese und weitere definierte Suchtermen automatisiert vorab Beiträge ausgewählten Bezugsgruppen und relevanten Journalisten vorgeschlagen. Diese können dann bequem über ein Dialogfeld Beiträge direkt im Newsroom veröffentlichen, welche wiederum auf ihre Performance hin gemessen werden können.

Der Social Media Excellence Circle (SME) ist ein Netzwerk aus nationalen und internationalen Social-Media-Experten sowie Vordenkern der digitalen Branche. Durch interaktiven Wissensaustausch und Diskussionen entwickelt der SME neue Ansätze und Tools zur Professionalisierung des Social-Media-Managements. Er wurde im Frühjahr 2010 von Prof. Dr. Peter Gentsch zusammen mit Daniel Backhaus (Deutsche Bahn AG), Andreas Bock (Deutsche Telekom AG) und Christian Maybaum (Deutsche Post/ DPDHL) gegründet.
www.social-media-excellence.de