Social-Media-Guideline: Mit Strategie mehr Sicherheit erreichen

Eine Social-Media-Guideline fördert den strategischen Einsatz sozialer Medien – doch sie fehlt trotz großer Risiken in etwa jedem zweiten deutschen Unternehmen. Beraterin Claudia Hilker erklärt im „Creditreform“-Gespräch, was es zu beachten gilt.

„Der Trend nimmt zu, sich mit anderen Menschen über Social Media auszutauschen. Private und berufliche Themen vermischen sich somit. Das Problem: Erhalten unbefugte Dritter dabei vertrauliche Firmendaten, kann dies verheerende Folgen für Unternehmen haben“, sagt Hilker. Die Expertin berät Unternehmen bei der Entwicklung individueller Social-Media-Strategien und gibt Handlungsempfehlungen zur Einführung von Guidelines. Hier einige Hinweise:

Rufschädigende Wirkung ist oft unbedacht

Viele Mitarbeiter denken nicht darüber nach, wie sich eigene Aktivitäten auf die Reputation des Arbeitgebers auswirken. Manchmal reicht bereits eine unüberlegte Nachricht aus, um einen Shitstorm auszulösen. Nachrichten verbreiten sich in Social Media in Windeseile online. Bei fehlerhaften Inhalten ist es dann schwierig, sie wieder zu entschärfen.

Guidelines sorgen für Sicherheit im Internet

Eine Social-Media-Guideline definiert den Rahmen für eine sichere Online-Kommunikation für Unternehmen und Mitarbeiter. Eine Guideline klärt, wann welche Mitarbeiter sich wie lange in welchen Netzwerken aufhalten dürfen. Sie klärt auch über rechtliche Konsequenzen auf, etwa in den Bereichen Urheberrecht und Datenschutz.

Social-Media-Nutzung im Unternehmen gezielt steuern

Mit einer Guideline können Social Media den Unternehmenserfolg gezielt fördern. Da der Arbeitnehmer seine Arbeitskraft zu den arbeitsvertraglichen Zeiten dem Unternehmen zur Verfügung stellt, sollte die Arbeitszeit gezielt eingesetzt werden. Wenn ein Unternehmen die Nutzung der sozialen Medien steuern will, dann muss es beispielsweise konkretisieren, ob Social Media während der Arbeitszeit genutzt werden dürfen, welche Netzwerke genutzt werden dürfen oder sollen und ob es eine zeitliche Begrenzung gibt.

Inhalte von Social-Media-Guidelines

In einer Guideline für Social Media sollten Unternehmen beispielsweise folgende Punkte klären:

  • 1. Wie ist die eigene Social-Media-Strategie?
  • 2. Welche Ziele verfolgt das Unternehmen in Social Media?
  • 3. Welche Richtlinien gibt es für die Mitarbeiter?
  • 4. Wer ist verantwortlich im Unternehmen für das Social-Media-Management?
  • 5. Was ist erlaubt und was ist verboten?
  • 6. Für welche Themen und Aktionen werden Social Media eingesetzt?
  • 7. Werden die Mitarbeiter in Social Media überwacht?
  • 8. Was sind die Konsequenzen, wenn die Policy übertreten wird?
  • 9. Welches Engagement wünscht sich das Unternehmen von Mitarbeitern?
  • 10. Wie werden die Mitarbeiter im Social-Media-Umgang geschult?

Social-Media-Schulungen für Mitarbeiter

Alle Mitarbeiter sollten die Social-Media-Guideline kennen, verstehen und anwenden. Jeder Mitarbeiter muss lernen, seine Eigenverantwortung im Umgang mit sozialen Netzwerken zu entwickeln. Ein wichtiger Punkt ist dabei natürlich der Umgang mit vertraulichen Informationen. (mil)

Beitrag zuerst erschienen unter www.creditreform-magazin.de am 12.06.2013