Smartphone-Erfinder RIM „bestens für die Zukunft gerüstet“

Blackberry-Hersteller „Research in Motion“ (RIM) schien von namhafter Konkurrenz wie Apple, Google und Samsung mit Handys, Tablets und Betriebssystem abgehängt zu werden. Doch zuletzt löste verhaltener Optimismus die Sorgen ab. RIM-Deutschlandchef Axel Kettenring stellt sich den Fragen von absatzwirtschaft zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und zum heißen Kampf der Hersteller im Markt für Privatanwender.

Herr Kettenring, warum ist Ihr Unternehmen wettbewerbs- und zukunftsfähig?

AXEL KETTENRING: Weil wir für die Zukunft gut aufgestellt sind. Wir sind sehr wettbewerbsfähig und haben ein solides Fundament, nicht nur finanziell, sondern auch, was unsere Kundenbasis angeht. Nach dem erfolgreichen Launch unserer Blackberry 7 Produkte stellt RIM derzeit die strategischen Weichen, um unter anderem mit unserem neuen Betriebssystem Blackberry 10 und neuen Devices zum Ende des Jahres einen wichtigen Schritt in eine exzellente Zukunft zu machen. Wir sind nach wie vor als Erfinder der Smartphones von unserem hohen Potenzial überzeugt, und werden auch in Zukunft den Markt entscheidend beeinflussen.

Samsung hat Apple bei den Smartphones hierzulande überholt. Wo steht RIM?

KETTENRING: Im Geschäftskunden- und Enterprisegeschäft spielen wir ganz weit vorne mit; im Endkundengeschäft haben wir sicherlich noch Potenzial, welches wir mit unserem neuen Betriebssystem und neuen Produkten ausschöpfen möchten.

Warum verabschieden Sie sich nicht vom heißen Kampf im Privatanwendermarkt?

KETTENRING: Wir verschreiben uns nach wie vor voll dem Consumer-Markt. Anstatt jedoch zu versuchen, es jedem Nutzer recht zu machen, wird RIM seine Talente und selbst entwickelte Software auf die Sparten des Consumer-Marktes fokussieren, in denen sich Blackberry besonders auszeichnet. Dazu gehört es, unseren Kunden die Möglichkeit zu bieten, sich mobil zu vernetzen und produktiv zu sein. Wir werden bereits bestehende und neue Partnerschaften angehen, um zusätzliche attraktive Apps und Services für Kunden zur Verfügung zu stellen. Unser aktuelles Produktportfolio auf Basis von Blackberry 7 war ein großer Schritt auf diesem Weg und Blackberry Playbook OS 2.0 ist ein weiteres anschauliches Beispiel für unser Engagement, eine leistungsstarke Mobile-Computing-Erfahrung zu bieten. Wir sind überzeugt, dass diese Partnerschaften, in Kombination mit unseren Kernprodukten, eine ausgesprochen attraktive Erfahrung bereitstellen – sowohl für Privat- als auch für unsere Geschäftskunden.

Welche neuen Produkte aus Ihrem Haus geben Ihnen die größte Hoffnung?

KETTENRING: Mit Blackberry 10, das auf dem Multitasking-fähigen Echtzeitbetriebssystem QNX basiert, haben wir einen echten Technologievorsprung gegenüber dem Wettbewerb. Dies konnten wir erst kürzlich über 5 000 Entwicklern, Kunden und Medienvertretern auf der Blackberry World 2012 demonstrieren. Zu den Stärken des in der Automobilindustrie bewährten QNX gehört es, viele Aufgaben bei hoher Stabilität und geringem Energieverbrauch gleichzeitig zu bewältigen. Das sind die besten Voraussetzungen, um die Ansprüche an kommende Smartphones zu erfüllen. Also sind wir bestens für die Zukunft gerüstet.

Mit welcher Marketingstrategie wollen Sie hierzulande punkten?

KETTENRING: Die Qualität der Kontakte zählt. Wir werden unsere Zielgruppen punktgenau angehen und nicht wahllos Market-Initiativen durchführen. Jeder Kontakt mit dem Kunden soll wertvoll sein, der Sprache des Kunden entsprechen und ihn gezielt über die passenden Produkte und Services informieren.

Die Fragen stellte Thorsten Garber.

www.blackberry.de