SevenOne-Media will Marktführerschaft weiter ausbauen

Seine Position als führendes Free-TV-Unternehmen in Deutschland möchte die ProSiebenSat1-Gruppe in Deutschland weiter ausbauen. Dies gab der Sender auf der gestrigen Pressekonferenz zur Präsentation der Programme für die nächste TV-Saison bekannt.

Laut CEO Guillaume de Posch soll dieses Ziel über die eingeschlagene Event-Strategie und Reality-Formate erreicht werden. „Fokussierter, schneller, lebendiger, emotionaler“ sind die Eigenschaften, die die Senderfamilie zukünftig prägen sollen. Neben den umfassenden Spielfilm- und Serienlizenzen will die Sendergruppe auch von eigenen Programmentwicklungen profitieren. Eine gruppenweite Unit für Formatentwicklung soll dafür sorgen, dass TV-Trends zukünftig schneller in den Programmen der Gruppe zu sehen sein werden.

Im ersten Halbjahr 2004 konnte die ProSiebenSat.1-Gruppe den Marktanteil bei der für die Werbewirtschaft relevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bereits um 0,6 Prozentpunkte auf 29,5 Prozent erhöhen. Auf der Einnahmenseite strebt die ProSiebenSat1-Gruppe nach einer Reduzierung der Abhängigkeit von der TV-Werbung. Von den Rund 1,8 Mrd. Euro werden 92 Prozent mit TV-Werbung verdient. Bis zum Jahr 2008 sollen rund 15 bis 20 Prozent des Umsatzes aus dem Non-TV-Bereich kommen. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche Online, Event, Mobile Services, Merchandising, Licensing, Music und Pay-TV.

Für dieses Jahr konnte Guillaume seine Prognose stagnierender TV-Werbe-Umsätze korrigieren. Statt eines Null-Wachstums erwarten die Münchener nun eine Steigerung der Netto-TV-Werbeinvestitionen um zwei Prozent. Nächstes Jahr könnten es gar drei Prozent werden.
Wie hart um Marktanteile gekämpft wird, zeigt das weitere Auseinanderklaffen der Brutto-Netto-Schere. Während die Brutto-Werbeeinnahmen in 2003 bei rund 7,4 Mrd. Euro lagen, betrugen die tatsächlich realisierten Netto-Erlöse lediglich 3,8 Mrd. Euro. So sackte der Nettoanteil bei SevenOneMedia von rund 54 Prozent auf 53,4 Prozent ab. IP-Deutschland, das SevenOneMedia früher Preisdumping vorwarf, rutschte gar von 56 Prozent auf 51,5 Prozent. Die Werbungtreibende Wirtschaft kann es freuen, führt doch diese Entwicklung zu sinkenden Tausenderkontaktpreisen. Setzt man das Jahr 2000 gleich 100 Punkte, so sank der Index für den „ersten Markt“ (Sat.1, ProSieben, RTL) auf 89 Punkte im Jahr 2003. In diesem Jahr könnte er leicht auf 90 Punkte steigen. Im „zweiten Markt“ (Kabel 1, RTL II, Vox) brach der TKP nach einem Zwischenhoch in 2001 mit 115 Punkten auf 91 Punkte in diesem Jahr ein.

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