Service nicht entscheidend

Offensichtlich ist die Service-Politik der Technik-Kaufhauskette Brinkmann nicht aufgegangen. Die Gruppe mit rund 40 Kaufhäusern und 4500 Mitarbeitern hat aktuell einen Insolvenzantrag gestellt.

Das berichtet das Handelblatt in seiner Ausgabe vom 5. Februar. „Brinkmann hat den Spagat zwischen Preis und Service nicht geschafft“, kommentiert Ulf Kalkmann, Geschäftsführer des Hamburger Einzelhandelsverbandes die aktuelle Lage. Letztlich honorieren Brinkmann-Kunden die intensive Beratung nur insofern, als sie diese gerne in Anspruch, aber dann beim günstigeren Wettbewerb einkaufen.

Damit zeigt sich auch, dass die vielbeschworene „Serviceorientierung“ nicht immer die beste Lösung im Kampf um den Kunden ist. Vielmehr zeige die Pleite, so Kalkmann, dass im deutschen Einzelhandel langfristig nur Konzerne eine Überlebenschance haben, die sich entweder als Preisführer oder als Dienstleister positionieren können.

Zudem habe sich das Norddeutsche Unternehmen mit der zuletzt starken Expansion und der Übernahme von Elektronikkette „Top Tec“ 1997, die zum Sanierungsfall wurde, verkalkuliert. Dennoch rechnen die Brinkmann-Geschäftsführer damit, dass der größte Teil der Firmengruppe erhalten werden kann.