Serie „Lokale Marken-Held*innen“, Folge 2: Zahnarzt am Rudolfsplatz

Ein breites Lächeln – das kommt bei „Zahnarzt am Rudolfplatz“ meist schon vor dem ersten Praxisbesuch zustande. Dann nämlich, wenn Passant*innen an einem Werbeplakat der Kölner Zahnärzte vorbeilaufen. Warum Humor hier genauso wichtig ist wie das Team selbst, verrät Dr. Oliver Laig im Interview.
Mit ihren witzigen Werbeaktionen entlockt die Praxis "Zahnarzt am Rudolfplatz" potenziellen Patient*innen ein Lächeln. (© Zahnarzt am Rudolfplatz Köln)

Herr Laig, dass Zahnärztinnen und Zahnärzte mit einem breiten, strahlend weißen Lächeln für ihre Praxen werben, kennt man ja. Doch Sie bringen potenzielle Patient*innen mit Ihren Aktionen tatsächlich zum Lachen. Warum ist Ihnen Humor in der regionalen Werbung so wichtig?

Das Thema „Zahnarzt“ ist auf der Beliebtheitsskala der meisten Menschen relativ weit unten angesiedelt. Dass es aber gar nicht so schlimm sein muss, wie es sich manche vorstellen oder vielleicht schon erfahren haben, leben wir in unserem Praxiskonzept aus und möchten dies auch nach außen kommunizieren. Die stressige Situation auflockern, natürlich ernsthaft aber eben nicht verbissen oder humorlos an das Thema „Zähne“ heranzugehen – das ist unser Ziel. Und damit das alle erfahren, muss unsere Werbung natürlich auch genau das widerspiegeln und nicht nur das typische breite Grinsen zeigen.

Zum Pride Month Juni hat Ihre Praxis mit einem witzigen Slogan die LGBTQIA+-Community gefeiert. Warum war Ihnen das so wichtig?

Köln ist bunt, unsere Patient*innen sind bunt und wir sind es auch. Wir wollen alle akzeptiert werden, wie wir sind und da dies noch immer nicht so ganz selbstverständlich ist, ist es für uns eine echte Herzensangelegenheit, Flagge zu zeigen. Bei uns kannst du sein, wer du bist!


Der Praxis war es wichtig, zum Pride Month Flagge zu zeigen. ©Zahnarzt am Rudolfplatz Köln

Welches Feedback haben Sie von Ihren Patient*innen auf diese Aktion bekommen?

Es kam ganz viel positives Feedback: Fotos vom Plakat mit einer netten Nachricht oder eben Gespräche darüber bei der Behandlung. Und das wirklich von allen Seiten. Das hat mir dann wieder gezeigt, dass wir einfach die besten Patient*innen haben.

Auch in Ihren Stellenanzeigen zeigen Sie sich humorvoll – und vor allem: am Puls der Zeit. So können Interessierte statt der klassischen Bewerbung auch ein Vorstellungsvideo schicken. Ihre Art, auch die TikTok-Generation für Jobs zu begeistern. Funktioniert es?

Ja, es funktioniert. Auch, wenn tatsächlich die mehr oder weniger klassische Bewerbung immer noch überwiegt. Die sind heutzutage zwar weniger formell, aber teilweise sehr kreativ.


Bewerbungen dürfen in der Praxis auch gerne kreativ ausfallen. ©Zahnarzt am Rudolfplatz Köln

Auf Social Media spielen Ihre Mitarbeiter*innen die Hauptrolle. Was andere in Employer-Branding-Kursen lernen, scheint für Sie ganz selbstverständlich zu sein: Ihrer Praxis Gesichter zu geben und Ihre Wertschätzung auch öffentlich auszusprechen.

Was wären wir denn ohne unsere Mitarbeitenden? Wir sind auf jeden Fall ein Team, in dem natürlich jede/r eine Rolle und damit verbundene Aufgaben hat, in dem aber auch jeder und jede gehört, gesehen und vor allem respektiert wird. Und genauso wie bei unseren Patient*innen steckt hinter jedem unserer Mitarbeiter*innen eine eigene spannende Geschichte. Man muss nur hinhören. Dann wird aus einem bloßen Job ein wirkliches „Miteinander“.

Auch für Ihre Patient*innen lassen Sie sich regelmäßig außergewöhnliche Aktionen einfallen – wie beispielsweise eine Rose für alle Patientinnen am „Women’s Day“. Wer kommt in Ihrem Team auf diese Ideen und wie fallen die Reaktionen aus?

Ob die Rose am „Women ´s Day“ oder Schokoladennikolaus und Osterhase, Getränkebar und Kaffeemaschine im Wartezimmer, Regenschirme zum Mitnehmen – es handelt sich immer um Ideen aus unserem Team. So verbessern wir uns immer weiter. Wer eine gute Idee hat, bringt sie ein und alle profitieren. Und die Patient*innen freut es natürlich.


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Dr. Oliver Laig: Zahnarzt und lokaler Markenheld

Die Zahnarztschwerpunkte von Dr. Oliver Laig liegen auf der Implantologie und Endodontie. Am wichtigsten ist ihm selbst und dem gesamten Team von „Zahnarzt am Rudolfplatz“ die Behandlung von Angstpatienten. „Das liegt uns allen sehr am Herzen.“ In Kindheitstagen hat er selbst ein schlimmes Erlebnis auf einem Zahnarztstuhl erlebt, weshalb Laig Traumata und Ängste bei seinen Patient*innen besonders ernst nimmt. „Es braucht sehr viel Geduld, um das Vertrauen wieder herzustellen.“

(hakl, Jahrgang 1985) ist freie Autorin bei der absatzwirtschaft. In Online-Redaktionen quasi aufgewachsen, leitet sie seit 2011 ihre geliebte Redaktionsagentur Schmier & Fink, die seit jeher auf das „Star Wars“-Motto setzt: „Do … or do not. There is no try.“