Self-Service Business Intelligence ein weltweiter Trend

Bei der Bereitstellung und Nutzung von Business Intelligence (BI)-Software gewinnt weltweit „Self-Service Business Intelligence“ an Bedeutung. Dies zeigt „The BI Survey“ des Business Application Research Centers (BARC), eine Studie, die auf der weltgrößten Anwenderbefragung zum Einsatz von Software für Business Intelligence beruht. Inzwischen sind es mehr als 50 Prozent der Unternehmen, die ihren Mitarbeitern im Fachbereich mehr Freiheiten bei der Gestaltung von Berichten und Analysen geben.

Ziel der „Self-Service Business Intelligence ist es, aus Kosten- und Zeitgründen Endanwendern mehr als bisher ihre eigenen Berichte und Datenanalysen erstellen zu lassen, statt hierfür wie bislang IT-Support beantragen zu müssen. Diese Freiheiten können so weit reichen, dass Endanwender eigene, flexibel konfigurierbare BI-Anwendungen aufbauen können, die verschiedene Datenquellen verknüpfen.

„Unter allen Trends, die der ‚The BI Survey 14‘ aufzeigt, ist derzeit Self-Service BI (SSBI) zusammen mit ‚Operational BI‘ der mit Abstand stärkste“, kommentiert Dr. Carsten Bange, CEO und Gründer des BARC sowie Co-Autor der BI-Studie, die Ergebnisse. Von den weltweit über 3.000 befragten BI-Experten erklärten 55 Prozent, aktuell an SSBI-Vorhaben zu arbeiten. Weitere 24 Prozent wollen damit in der nächsten Zeit beginnen.

Weniger Zuspruch für Mobile Business Intelligence

„Trends wie ‚Collaborative BI‘ und ‚Mobile BI‘, die in der öffentlichen Diskussion und im Marketing der Anbieter ein hohe Aufmerksamkeit erhalten, sind in der Praxis hingegen weit weniger ein Thema für Unternehmen“, sagt Bange. Danach nutzen aktuell nur 29 Prozent der Befragten kollaborative Ansätze in der Business Intelligence und lediglich 18 Prozent mobile BI-Lösungen.

Bereits im dritten Jahr in Folge hat sich das Wachstum bei Mobile BI verlangsamt: Stieg die Zahl der Unternehmen mit entsprechenden Projekten im Jahr 2012 um fünf Prozentpunkte von acht auf 13 Prozent und im letzten Jahr um drei Punkte, ist dieses Jahr nur noch ein Zuwachs von zwei Prozentpunkten zu verzeichnen. Entsprechend ist auch bereits zum zweiten Mal die Zahl der Unternehmen gefallen, die in den nächsten zwölf Monaten die Einführung von Mobile-BI-Lösungen plant.

Die Ursachen für diese Zurückhaltung liegen nach Erfahrung der BARC-Analysten vor allem in Sicherheitsbedenken, der Fragen nach dem Mehrwert sowie den zusätzlichen Investitionen, die Mobile BI erfordert. Insgesamt nimmt das Interesse an mobilen Lösungen weiter zu, es mangelt aber an überzeugenden Angeboten im Markt, die zum Beispiel Mobile BI mit dem stärksten Trend „Operationalisierung“ verknüpfen.

Mehr „Power User“ in der Business Intelligence

Eine weitere Erkenntnis des „The BI Survey 14“ ist die Zunahme erfahrener BI-Nutzer in den Organisationen. So bezeichneten sich jetzt 30 Prozent der Befragten als „Power User“. „Bislang lag das Verhältnis bei 80 Prozent ‚gelegentliche Nutzer‘ zu 20 Prozent ‚Power User‘. Künftig müssen wir von einer wesentlich größeren Gruppe erfahrene Anwender in den Unternehmen ausgehen“, kommentiert Wayne Eckerson, Co-Autor der Studie, diese Entwicklung. Hierzu passe auch die Beobachtung, dass in den Medien und bei den Produktankündigungen der Anbieter häufig komplexere Themen wie Big Data, Analytics und Data Science adressiert werden.

(BARC/asc)