Riskanter Optimismus?

China ist ein boomender Markt für Konsumgüter, aber die Risiken des Markteintritts werden dramatisch unterschätzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG.

93 Prozent der bereits in China tätigen ausländischen Unternehmen im Konsumgüterbereich gehen davon aus, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre die Gewinnzone erreichen. Mehr als die Hälfte beurteilen ihre Geschäftsaussichten sehr optimistisch, 70 Prozent machen schon heute Gewinn oder werden den Break-even in Kürze erreichen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Taylor Nelson Sofres. Die Analysten befragten 136 führende Anbieter des Konsumgütersektors, die bereits überwiegend in China operieren oder aber den Eintritt in den chinesischen Markt planen beziehungsweise Güter aus China beziehen. Den entscheidenden Faktor für die positive Einschätzung sehen die Forscher in dem wachsenden Wohlstand der chinesischen Konsumentenbasis: In den östlichen Landesteilen liegt die Pro-Kopf-Ausgabe im Einzelhandel bei 10 000 bis 20 000 RMB – das entspricht einem Anstieg von 57 Prozent in den letzten fünf Jahren.

Auch im Hinblick auf die Wachstumsprognosen für 2005 erhalten die Forscher zuversichtliche Reaktionen. Von den bereits in China vertretenen Anbietern gehen mehr als ein Drittel davon aus, dass ihr Geschäft im nächsten Jahr um mindestens 30 Prozent wachse, 64 Prozent rechnen mit einer Zunahme von mehr als zehn Prozent. Weniger eindeutig zeigen sich ihre Prognosen in Bezug auf die Gewinnsituation. Auf die Frage nach
der Entwicklung der voraussichtlichen Margen in den kommenden zwei Jahren gaben 29 Prozent an, keine Veränderungen zu erwarten. 35 Prozent rechnen mit einem Rückgang und 36 Prozent mit einer Zunahme.
Die Forscher interpretieren die Abweichungen als Reaktion auf den stärker werdenden Wettbewerb sowie auf den erwarteten Anstieg der Rohstoffpreise.

www.kpmg.de