Red Bull, „Spiegel“, die Bayern und der leidige Fall Hoeneß

Auch diese Woche beherrschte der deutsche Fußball alles. Es steht nun fest: Eine deutsche Mannschaft wird die Champions League 2013 gewinnen. Grund zur Freude, wäre da nicht der Fall Hoeneß. Der brachte diese Woche seine Sponsoren in Erklärungsnot. Auch Red Bull muss sich erklären: Eine ARD-Dokumentation beleuchtete diese Woche die „Schattenseiten“ des Konzerns. Der absatzwirtschaft-Wochenrückblick:

Personalie der Woche: Wolfgang Büchner ist neuer Spiegel Chef

In der ersten gemeinsamen Pressekonferenz vom Printtitel „Spiegel“ und „Spiegel online“ wurde er verkündet: Der ehemalige dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner wird Chefredakteur des Nachrichtenmagazins. Seine vorrangige Aufgabe ist es, die bisher getrennten Bereiche Online und Print stärker zu verbinden. Die deutsche Medienlandschaft nahm die Personalentscheidung positiv auf. Kritisiert wurde allerdings, dass Büchner wenig Erfahrung als Blattmacher und Meinungstreiber habe. Ebenfalls kritisch sieht die Gleichstellungsinitiative „Pro Quote“ die Personalwahl: Die Journalistenvereinigung kritisiert, dass ein freigewordener Chefredakteursposten wieder mit einem Mann besetzt wurde.


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Geständnis der Woche: Hoeneß spricht und Sponsoren zittern

Spieler und Fans jubeln, das Management und Sponsoren zittern: Das ist derzeit der Alltag bei Bayern München. Diese Woche besiegte Bayern München Barcelona auch im Rückspiel und zieht ins Finale der Champions-League ein. Die deutsche Meisterschaft ist bereits seit Wochen gesichert. Alles gut in Bayern. Wäre da nicht die Steueraffäre um Uli Hoeneß. Die verhagelt Bayerns Führungsebene und den Sponsoren ordentlich die Stimmung. In der aktuellen „Zeit“ hat Hoeneß ein ausführliches Interview gegeben. Dort räumt er ein, 20 Millionen Mark von Ex-Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus im Jahr 2001 erhalten zu haben. Zwar bestreitet Adidas, dass es einem Zusammenhang zwischen dem Geld und dem Einstieg des Sportausstatters als Sponsor der Bayern gebe, die Aussagen von Hoeneß lassen allerdings viel Raum zur Spekulation und dürften der aktuellen Adidas-Spitze gar nicht gefallen.

Fernsehaufreger der Woche: Red Bull im Markencheck

Eine blaue Dose voll klebriger Flüssigkeit, Extremsportler, die diese Dose auf ihren Trikots, Helmen oder Fallschirmen tragen, wenn sie waghalsige Flugmanöver fliegen, Berge besteigen, Pisten hinunterbrettern. Das ist die Message von Red Bull: Der Drink bringt jede Menge Energie, lässt physikalische Gesetze vergessen und fördert als Sponsor Menschen dabei, ihre eigene Art von Sport leben zu können. Mit der Dokumentation „Die dunkle Seite von Red Bull“, die diese Woche ausgestrahlt wurde, berichtet die ARD über sechs Extremsportler, die bei ihren waghalsigen Sportarten und mit dem Logo des Getränkeherstellers ausgestattet ums Leben gekommen sind. Die Sendung lässt den Konzern in keinem guten Licht erscheinen und stellt eine starke Nähe zwischen Unternehmen und den Schicksalen der Athleten her. Viele bei Red Bull unter Vertrag stehende Sportler wehren sich nach der Ausstrahlung gegen den Verdacht, Red Bull bringe seine Sportler in Gefahr. Sportler seien für das Risiko ihrer Aktionen selbst verantwortlich, heißt es von ihnen. Kurz nach Ausstrahlung der Doku gab es die Nachricht von einem weiteren Todesfall: Ein Stuntpilot des Red-Bull-Fliegerteams ist am Mittwoch auf dem Rückweg von einer Flugshow mit seiner Maschine abgestürzt.