Rakuten übernimmt Video-Streaming-Plattform Viki

Rakuten, eines der weltweit größten Internet-Service-Unternehmen, übernimmt die internationale Video-Streaming-Plattform Viki. Der japanische E-Commerce-Spezialist Rakuten stärkt damit seine Sparte für digitale Medien und erschließt neue Märkte für seine zahlreichen Internet-Services. Viki bietet in 200 Ländern TV-Serien, Filme und Musikvideos über seine Streaming-Plattform an. Im vergangenen Jahr hatte Rakuten bereits den spanischen Video-On-Demand-Anbieter Wuaki.tv übernommen.

„Viki verfolgt ein einzigartiges Prinzip im Bereich Video“, erklärt Rakuten-Gründer und CEO Hiroshi Mikitani. „Das Unternehmen ist extrem dynamisch und nicht zuletzt durch den Crowdsourcing-Ansatz äußerst flexibel. Vikis smarter und kreativer Ansatz, um populäre Inhalte international zugänglich zu machen, wird auch Rakuten helfen, schnell neue Märkte auf der ganzen Welt zu erschließen.“

Laut Mikitani verfügen die beiden Unternehmen über viele Synergieeffekte und eine deckungsgleiche Philosophie: „Das Viki-Modell setzt auf eine starke Nutzer-Community, um Sprachbarrieren zu überwinden, die viele Inhalte bisher auf bestimmte Regionen begrenzt haben. Seit unserer Gründung hat sich auch Rakuten stets darauf konzentriert, Top-Service, Inhalte und Waren einem internationalen Publikum zugänglich zu machen. Viki ist die perfekte Ergänzung für Rakutens Empowerment-Ansatz zur Stärkung der Händler und Kunden und steht ebenso wie wir für Shopping als Entertainment.“

Passend zum Videoinhalt geschaltete Werbung

Mit der Übernahme von Vikis Inhalts- und Sprachanalysetechnologie, dem Stamm internationaler Nutzer und dem zugehörigen Community-Modell will Rakuten sein 16 Milliarden Dollar schweres Ökosystem aus Internet-Dienstleistungen ausbauen. Rakuten und Viki erwarten ein exponentielles Wachstum von Vikis wichtigstem Umsatztreiber: passend zum Videoinhalt geschaltete Werbung. Viki kann zudem ausgewählte Inhalte zu eigenen Produkten bündeln und so weitere Einnahmen erzielen. Umgekehrt hat Viki jetzt Zugriff auf die 85 Millionen registrierten Rakuten-Nutzer in Japan und die Expertise des japanischen Unternehmens im Aufbau von E-Commerce-Dienstleistungen und Medienprodukten in Japan und Europa.

„Unsere Vision deckt sich sehr gut mit Rakutens Strategie, ein Online-Wirtschaftssystem jenseits nationaler Grenzen aufzubauen“, kommentiert Razmig Hovaghimian, CEO und Mitgründer von Viki. Er betont, eine wirklich globale TV-Plattform mit und für Fans geschaffen zu haben. Dieses Potenzial sei vorher noch nie genutzt worden. Zuschauer könnten Unterhaltung überall und zu jedem Zeitpunkt in ihrer Sprache genießen, von deren Existenz sie vorher womöglich noch nicht einmal etwas geahnt hätten. Rechteinhaber von Inhalten hätten auf diesem Weg einen völlig neuen Zugang zum weltweit stark fragmentierten Markt für Videoinhalte – und das bei einem Vielfachen ihrer bisherigen Zuschauerzahlen. Die Serien auf der Plattform erzielen Zuschauerzahlen wie in nationalen Fernsehmärkten und werden in über 50 Sprachen übersetzt. Hovaghimian ergänzt: „Mit Rakuten können wir uns jetzt auf die Schaffung eines Systems konzentrieren, das Nutzern und Partnern freie Bewegung über verschiedene Plattformen hinweg erlaubt und auch den Zugang zu Rakuten Produkten und Services erleichtert.“

Rakutens Investitionen in digitale Medien begannen 2012 mit der Übernahme von Kobo, einem der am schnellsten wachsenden E-Reader-Anbieter, dessen Angebot inzwischen mehr als vier Millionen E-Books, Magazinen und Zeitungen umfasst und Kunden in 190 Ländern findet. Die Übernahme des spanischen Video-On-Demand-Anbieters Wuaki.tv im gleichen Jahr hat bereits zu einer Expansion der Wuaki.tv-Angebote nach Großbritannien geführt. Viki fügt sich neben Wuaki.tv in diese Strategie ein und erweitert Rakutens Angebot um Primetime-, Mid- und Longtail-Inhalte von führenden TV-Sendern und Verleihern.