Prof. Christian Homburg ist publikationsstärkster Marketingforscher weltweit

Der weltweit publikationsstärkste Wissenschaftler in der Marketing-Disziplin ist ein Deutscher, es handelt sich um Prof. Christian Homburg. Die renommierte American Marketing Association (AMA) analysierte für ihr Ranking alle Publikationen der letzten fünf Jahre in den vier weltweit führenden Fachzeitschriften. absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing porträtierte den an der Universität Mannheim lehrenden Betriebswirt jüngst in ihrer Serie „Denker und Lenker“.

Die 1937 gegründete AMA ist die weltweit führende Vereinigung im Marketingbereich und führt 30.000 Mitglieder aus Wissenschaft und Praxis. Sie ist Herausgeber der Fachzeitschriften Journal of Marketing und Journal of Marketing Research, welche zu den vier renommiertesten wissenschaftlichen Zeitschriften auf diesem Gebiet zählen. Eine neue Initiative der AMA, die AMA DocSIG, untersucht auf jährlicher Basis alle Publikationen der vier führenden Zeitschriften hinsichtlich Autorenschaft und deren Universitätszugehörigkeit. Als Ergebnis veröffentlicht sie Top 50 Rankings. Den Anfang machte dieses Jahr ein Ranking über die letzten fünf Jahre.

Gemessen an der Publikationsstärke in den zwei Herausgeberzeitschriften belegt Prof. Homburg den ersten Platz, gefolgt von Michael Ahearne von der Universität Houston in den USA. Gemessen an der Publikationsstärke in den vier führenden Zeitschriften, das heißt inklusive den Zeitschriften Marketing Science und Journal of Consumer Research, belegt Prof. Homburg den zweiten Platz. Auf Platz Eins liegt Pradeep Chintagunta von der Universität Chicago in den USA.

Gespür für spannende Forschungsthemen

„Ich freue mich über dieses Ergebnis“, sagt Christian Homburg, „denn es zeigt in erster Linie, dass mein Lehrstuhlteam und ich hervorragende Arbeit leisten, die international Beachtung findet. Wir haben ein Gespür für neue, spannende Forschungsthemen.“ Der seit 1999 an der Universität Mannheim tätige Wissenschaftler ist Direktor des dortigen Instituts für Marktorientierte Unternehmensführung (IMU), das mehr als 50 namhafte Mitglieder aus der Wirtschaft zählt. Homburgs Spezialgebiete sind neben marktorientierter Unternehmensführung auch das Kundenbeziehungsmanagement sowie das Vertriebsmanagement. Außerdem begleitet er als Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats die 1997 gegründete Unternehmensberatung Homburg & Partner.

In einem aktuellen Ranking des Handelsblatts zu den Top 100 der deutschsprachigen Forscher in der Betriebswirtschaftslehre wurde Prof. Homburg im Vergleich zum Vorgängerranking aus dem Jahr 2009 von Platz Eins auf Platz Drei gelistet. „Im Hinblick auf die rege Diskussion um den Nutzen und die Auswirkungen des Handelsblatt-Rankings auf die deutsche Forschungslandschaft kann ich mir eine Anmerkung nicht ersparen“, betont der Wissenschaftler. „Das Handelsblatt-Ranking berücksichtigt insgesamt 950 Fachzeitschriften, wohingegen es im aktuellen Ranking um die vier besten Marketingzeitschriften geht.“ Hier zeige sich sein Credo, das er seinen Doktoranden und Habilitanden stets mit auf den Weg gebe: „Qualität geht vor Quantität“.

Glaubwürdigkeit in der Kommunikation gefordert

Im Gespräch mit absatzwirtschaft-Redakteur Thorsten Garber vor wenigen Monaten sagte Prof. Homburg zur Verzahnung von Wissenschaft und Praxis, dass Themen besetzt werden müssten, „die heiß sind“, etwa Glaubwürdigkeit in der Kommunikation oder die aktive Partizipation an Social Media. Überwunden werden müsse die Schnittstelle zwischen Marketing und Vertrieb und besonders wichtig sei das Management einer dauerhaft, sichtbar und glaubhaft praktizierten Kundenorientierung. Dem publikationsstarken Wissenschaftler zufolge darf die Gleichung „je zufriedener die Kunden, desto profitabler das Unternehmen“ nicht vernachlässigt werden. Kundenzufriedenheit sei jedoch noch immer ein Schönwetterthema, dessen sich Praktiker erst annähmen, wenn es sonst in Unternehmen keine Probleme mehr gebe. Und die gebe es bekanntlich immer.

Christian Homburg lehrt seit 14 Jahren an der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Universität Mannheim und hat die Mannheim Business School mit aufgebaut. Er studierte Wirtschaftsmathematik an der Universität Karlsruhe und promovierte dort am Institut für Entscheidungstheorie und Unternehmensforschung. Knapp vier Jahre verantwortete er bei der KSB AG den Bereich „Marketing und Strategie“ und brachte den damals defizitären Geschäftsbereich Ventile und Pumpen wieder in die Gewinnzone. Sein Ziel, Hochschullehrer zu werden, verfolgte er weiter, der erste Ruf führte ihn 1995 an die Otto-Beisheim-Hochschule in Koblenz.

Das ausführliche Porträt des erneut in einem Ranking an der Spitze stehenden Marketingforschers lesen Sie in Heft 6-2012 von absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing, es ist erhältlich hier im Onlineshop.