Product Placement stört TV-Zuschauer

Die zunehmende Verschmelzung von Werbung und TV-Inhalten löst bei der Mehrheit der Konsumenten in den USA Besorgnis aus. 52 Prozent der US-Konsumenten sehen die Versuche der Werbewirtschaft, auf die Programminhalte der Medien Einfluss zu nehmen, negativ.

Insgesamt 48 Prozent finden nichts Anstößiges daran, berichtet das Branchenportal AdAge.com unter Berufung auf eine Online-Umfrage des Marktforschers Lightspeed Research, einer Tochter von WPP. Demnach gaben 62 Prozent der Befragten an, Product Placement, Integration der Werbebotschaft in Inhalte (Plot Placement) oder andere Formen indirekter Werbung seien störend.

Nur 38 Prozent finden derartige Werbung unterhaltend, sogar 72 Prozent finden sie zu „aufdringlich“. Dem zum Trotz steht eine Novität in der Fernsehlandschaft der USA vor der Realisierung: Eine Prime-Time-TV-Show, die auf Werbeeinschaltungen gänzlich verzichtet, weil die Werbebotschaft Programm ist.

Die unter dem Arbeitstitel „Live From Tomorrow“ geplante TV-Show des „Wer wird Millionär?“-Erfinders Michael Davies soll laut AdAge.com kurz vor der Realisierung mit dem Jugendsender WB tehen. Das Konzept der einstündigen Prime-Time-Show verzichtet völlig auf Werbespots. Produkte und Leistungen der Werber werden in den Inhalt der Show integriert. Als Sponsoren werden bisher Pepsi und Visa genannt, aber auch Automobilhersteller seien denkbar.

Die Studie von Lightspeed kommt aber dennoch zu einem erfreuliches Ergebnis für das Konzept der Show: 18- bis 34-Jährige nehmen verschwimmende Grenzen zwischen Werbung und Programm deutlich positiver auf.

http://www.adage.com
http://www.lightspeedresearch.com