PR-Streich im Bayern-Wahlkampf: SPD schnappt Markus Söders CSU Slogan und URL weg

Der Wahlkampf von Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder läuft nicht so recht. Nun stellt auch noch die SPD der CSU ein Bein. Denn die Sozialdemokraten kaperten einfach den Slogan “Söder macht's” und stellten eine Webseite online.
"Söder macht's": Den Slogang sicherte sich nun die SPD

Von Alexander Becker

Auf frischen Plakaten wirbt die christsoziale Union mit dem Slogan “Söder macht’s”. Und was macht er? Laut Plakat erhält er “unsere bayerische Lebensart”. Was er allerdings offenbar nicht gemacht hat, war auf die bayerischen Lausbuben von der SPD zu achten. Die bekamen nämlich offenbar Wind von dem geplanten Claim der Regierungspartei und fanden fix heraus, dass die “deppaten Schnarchnasn” von der CSU vergessen hatten, die entsprechende Web-Adresse zu sichern.

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Was Bayern wirklich braucht

Also kaperte das Wahlkampf-Team der SPD-Spitzenfrau Natascha Kohnen den Slogan und schaltete pünktlich zur ersten Plakatierung der “Söder macht’s”-Poster in München die Homepage Soeder-machts.de frei.

Die kleine Website besteht im Grunde aus zwei Teilen. So wird in der oberen Hälfte erklärt, was Söder tatsächlich macht, wie zum Beispiel:

Polizistinnen und Polizisten vom Dienst auf der Straße abziehen und als Hilfskräfte der Bundespolizei an die Grenze schicken.
32.000 öffentliche Wohnungen an private Investoren verscherbeln – und damit 80.000 Mieter im Regen stehen lassen.

Der untere Teil erklärt dann, “was Bayern wirklich braucht”.

Dieser kleine PR-Coup der SPD wird die Wahl nicht entscheiden und der CSU wohl auch kaum eine Wählerstimme kosten, allerdings streut er erfolgreich Zweifel an der Professionalität des PR- und Wahlkampf-Teams von Söder. Denn solche kleinen Werbe-Schnitzer werden von Journalisten und Partei-Profis durchaus wahrgenommen.

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Übrigens ist es nicht der erste PR-Spaß, den sich die SPD mit Söder erlaubt. Unter dem Claim “Ach, Du Schreck. Jetzt regiert er”, nutzten die Sozialdemokraten das längst legendäre Faschingskostüm des Politikers als Shrek, um sich über die Wahl zum Ministerpräsidenten lustig zu machen.