Pkw-Absatz erhöht sich nur leicht

Nach Analysen des Centers für Automobil-Management (CAMA) der Universität Duisburg-Essen hat der deutsche Automobilmarkt im Jahr 2013 das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung erzielt. Bezogen auf das Jahr 2012 ist der Absatz um 4,3 Prozent auf etwa 2,96 Millionen Fahrzeuge gesunken. Nur im vierten Quartal 2013 beobachteten die Experten eine positive Entwicklung, diese werde sich 2014 noch fortsetzen. Längerfristig sei jedoch ein stetiger Absatzrückgang zu erwarten – auch wegen der rückläufigen Bevölkerung in Deutschland.

Trotz leichter Belebung werden in Deutschland auch 2014 deutlich weniger Fahrzeuge verkauft als im Durchschnitt der letzten Jahre (3,3 Millionen Fahrzeuge), heißt es im „CAMA-Outlook“ weiter. Gemäß dem wahrscheinlichsten Szenario (Realistic-Case-Szenario) werden 2014 nur etwa 3,09 Millionen Pkw in Deutschland verkauft. Auch 2015 und 2016 wird der Pkw-Absatz auf dem relativ niedrigen Niveau von 3,05 bis 3,08 Millionen Fahrzeugen bleiben und bis 2018 angesichts struktureller und konjunktureller Veränderungen sogar auf knapp unter drei Millionen Fahrzeuge abnehmen.

Im Jahr 2015 wird der Automobilabsatz im realistischen Szenario stagnieren. Im besten Fall werden dann 3,18 Millionen Pkw abgesetzt, im schlechtesten Fall nur 2,98 Millionen Pkw. Bis 2018 geht der Pkw-Absatz laut CAMA-Prognose auf 2,97 Millionen Fahrzeuge zurück.

Bereitschaft zu großen Anschaffungen ist hoch

Die Gründe für den Absatzzuwachs in Deutschland im Jahr 2014 liegen den Wissenschaftlern zufolge insbesondere in der Fortsetzung der positiven wirtschaftlichen Entwicklung und in stabilen Rahmenbedingungen, die die gewerbliche und private Nachfrage stützen und stärken. Die expansiven Geldpolitik, die kontinuierliche Erholung im Euroraum und die Exportstärke werden sich auf die Konjunktur in Deutschland positiv auswirken. Nach der nur mäßigen Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) 2013 steigt es im wahrscheinlichsten Szenario 2014 um etwa 1,6 Prozent. Aufgrund stabiler Investitionen und einer Belebung der Binnennachfrage erhält die gewerbliche Nachfrage spürbare Wachstumsimpulse. Ersatzinvestitionen und Eigenzulassungen der Hersteller und Händler stützen die positive Entwicklung.

Auch die private Nachfrage wird sich 2014 weiter stabilisieren. Die stabile Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt (im realistischen Szenario 2,92 Millionen Arbeitslose im Jahresdurchschnitt), die nahezu unveränderte Sparquote und ein leicht beschleunigter Einkommensanstieg stimulieren die Kaufkraft und damit die Bereitschaft zu großen Anschaffungen. Die moderate Entwicklung der Verbraucherpreise um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der demographische Wandel mit einer alternden und zugleich schrumpfenden Bevölkerung und neue Mobilitätskonzepte (Car-Sharing) beeinträchtigen jedoch die positiven Effekte. Neue Fahrzeugkonzepte und Neuwagenrabatte werden dieser Entwicklung nur begrenzt entgegenwirken können.

(CAMA/asc)