Opel-Marketingchef: „Möchten einen Wow-Effekt hervorrufen“

Opel hat eine unkonventionelle Kampagne für den neuen Opel Mokka gestartet. Im Interview erklärt Albrecht Schäfer, Direktor Marketing von Opel Deutschland, was die Kampagne "außergewöhnlich" macht und blickt auf seine ersten zehn Monate als Marketingchef während Corona zurück.
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Opel-Marketingchef Schäfer: "Wir wollen auf unkonventionelle Art und Weise Lust auf ein völlig neues, mutiges Auto machen." (© Opel)

Herr Schäfer, Sie haben Anfang der Woche die Kampagne „Mehr Mut. Mehr Mokka.“ gestartet und diese als „außergewöhnlich“ für Ihre Marke bezeichnet. Was genau macht die Kampagne denn außergewöhnlich?

ALBRECHT SCHÄFER: Die Besonderheit – oder besser Außergewöhnlichkeit der Kampagne liegt darin, dass sie einfach ganz anders als unsere bisherigen ist. Das zeigt sich schon daran, wie wir TV-Partnerschaften mit den diversen digitalen Kanälen und Social Media verknüpfen. Unsere Aktivitäten rund um den neuen Opel Mokka bei „Germany’s Next Topmodel“ sind hierfür ein gutes Beispiel. Unser neues #TeamMokka aus bekannten Musikern, Designern und Content Creators bilden diesen neuen Weg und dieses neue Selbstbewusstsein ebenfalls bestens ab.

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Wie hat die Kampagne bisher funktioniert? Können Sie schon erste Zahlen nennen?

Im Bereich Social Media haben wir seit der Weltpremiere und der Einführung des neuen Opel Mokka im September insbesondere mit dem #TeamMokka sehr gute Ergebnisse erzielen können. Für die klassische Kampagne ist es derzeit noch etwas früh, konkrete Aussagen zu treffen.

Welche konkreten Absatz- und Markenziele verfolgt Opel mit der Mokka-Kampagne?

Wir wollen auf unkonventionelle Art und Weise Lust auf ein völlig neues, mutiges Auto machen: den neuen Opel Mokka. Das soll die Kampagne rüberbringen. Wir möchten bei den Menschen einen Wow-Effekt hervorrufen, so dass sie sagen: „Da hat mich Opel überrascht und begeistert – mit Produkt und Kampagne.“

Sie haben in der Begleitkommunikation zur Mokka-Kampagne sehr stark das Thema „Mut“ betont. War Opel in der Vergangenheit zu ängstlich?

Schauen wir uns das doch zum Beispiel an unserem Team Mokka an. Die Kreativen, Musiker, Content Creators und Designer sind vor allem eins: authentisch. Sie machen ihr Ding – und das glaubwürdig. Genauso glaubwürdig vertreten sie unseren neuen Mokka. So fungieren sie als Katalysatoren und Verstärker und sind gleichzeitig elementarer Bestandteil der Kampagne. Denn sie verkörpern auf ihre ganz individuelle Weise die Werte der Kampagne: Sei mutig, klar und außergewöhnlich. Oder auf den Kampagnen-Slogan gebracht: „Mehr Mut. Mehr Mokka.“

Sie sind inmitten der Corona-Pandemie im Mai 2020 als Marketingchef von Opel in Deutschland angetreten. Welchen Einfluss hatte die Krise auf das Marketing von Opel?

Trotz der Corona-Pandemie hatten wir insgesamt noch ein solides Geschäft in 2020 und können mit den Entwicklungen unter den vorhandenen Rahmenbedingungen zufrieden sein, wie man am guten Marktanteil im vierten Quartal erkennt. Unser Opel Corsa war im vergangenen Jahr in Deutschland mit 53.200 Zulassungen der erfolgreichste Kleinwagen im Segment. Auch daran ist erkennbar, dass die stärkere Fokussierung auf digitale Medien richtig ist. Die gute Resonanz auf den neuen Opel Mokka belegt dies zusätzlich.


Vita: Albrecht Schäfer

Albrecht Schäfer (50) ist seit 1. Mai 2020 Direktor Marketing von Opel Deutschland. Er folgte in dieser Position auf Christina Herzog, die zu Hyundai gewechselt war. Schäfer ist seit über zwei Jahrzehnten in verschiedenen Führungspositionen in Verkauf und Marketing von Opel tätig. Zuletzt verantwortete der diplomierte Volkswirt das internationale Preismanagement von Opel.


Zusätzlich zu Corona vollzog sich im Januar 2021 die Konzernfusion von PSA und Fiat Chrysler zu Stellantis*. Was ziehen Sie persönlich aus diesen doch recht ungewöhnlichen und anspruchsvollen ersten zehn Monaten als Marketingchef?

Ich hätte mir für den Einstieg in diese neue Position eine bessere Situation vorstellen können als in einer langanhaltenden Pandemie. Leider konnte ich mein Team immer noch nicht physisch als Ganzes versammeln. Das ist natürlich sehr schade. Aber rückblickend hat das Team mit der Einführung des neuen Opel Crossland, Mokka, Zafira-e Life, Vivaro-e als auch der „Green Deal-Kampagne“ in den vergangenen Monaten einen hervorragenden Job gemacht. Gemeinsam können wir stolz auf diese Leistungen der vergangenen Monate sein und ich freue mich auf den weiteren Weg zusammen mit meinem Team.

Herr Schäfer, vielen Dank für das Gespräch.

*Weitere Fragen zur Rolle von Opel im neuen 14-Marken-Autokonzern Stellantis wollte Albrecht Schäfer zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. Deutschland-Chef Michael Lohscheller äußerte sich am Mittwoch im Zuge einer Stellantis-Pressekonferenz zu den Finanzzahlen im Jahr 2020 wie folgt: „Wir haben viel einzubringen und stellen uns dem internen Wettbewerb. Innerhalb der 14 Stellantis-Automarken fühlen wir uns gemeinsam mit Peugeot auf der Stufe Obere Mittelklasse sehr wohl.

(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.