Opel deutsch positionieren

Die Automarke Opel muss konsequent als deutsche Marke positioniert sein. Die Konzernmutter General Motors (GM) habe dagegen in der Vergangenheit die „Globalisierung als Amerikanisierung“ missverstanden. Diesen Hinweis auf die Markenführung gab jetzt der langjährige Opel-Aufsichtsratschef Hans Wilhelm Gäb (im Bild) während einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bochum.

Nach Einschätzung des ehemaligen Chefkontrolleurs habe die Marke mit dem Blitz durchaus die Kraft, um im Wettbewerb mit den großen Autobauern mitzuhalten. Die Zukunftsperspektiven des Unternehmens aus Rüsselsheim, das auch ein Werk in Bochum unterhält, würden mit einer stärkeren Trennung von GM steigen. Wichtig sei mehr Wachstum in ausländischen Märkten – insbesondere in aufstrebenden Ländern wie Russland, Brasilien und China.

Als Vergleich für den GM-Konzern und Opel verwies Gäb auf den VW-Konzern, der die Marke Skoda weltweit mit Volkswagen in Konkurrenz antreten lasse. Für den ehemaligen Opel-Manager gehört die Mittelklassemarke zu den führenden in Europa: „Mit dem neuen Design, ausgeklügelter moderner Technik und hochwertigem Interieur können sich die Fahrzeuge von Opel durchaus mit Mercedes und BMW messen.“. Nur bei Motoren und Getrieben gebe es einen „gewissen Nachholbedarf“. In dem neuen Vorstandsvorsitzenden des Rüsselsheimer Autobauers, Karl-Friedrich Stracke, sieht er einen Garanten für eine gute Zukunft von Opel („ein deutscher Ingenieur an der Spitze“). Der heute 75-jährige Hans Wilhelm Gäb trat 1998 aus Protest gegen den Kurs des Mutterkonzerns zurück und arbeitet seitdem in der Kommunikations- und Marketingberatung.

Auch der Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer, neben Gäb ein Gast der IHK-Podiumsdiskussion, bescheinigte Opel mit dem neuen Ampera eine europaweite Spitzenposition bei Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb: „Mit revolutionärer Technologie hat Opel hier einen Meilenstein gesetzt und sich einen enormen Vorsprung auf diesem Gebiet verschafft.“ (Garb-)

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