Online-Vermarkter erwarten jetzt 1,65 Milliarden Euro

Nach einem guten ersten Halbjahr steht fest: Die Umsatzprognose des Onlinevermakter Kreises (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat seine Umsatzprognose 2006 für den deutschen Online-Werbemarkt deutlich nach oben korrigiert. Die gesamten Online-Werbeumsätze belaufen sich demnach nicht auf die noch im Februar prognostizierten 1,3 Milliarden Euro, sondern auf 1,65 Milliarden Euro.

Mit einem Anteil von 7,6 Prozent an den gesamten Werbeumsätzen wäre Online damit das viertgrößte Werbemedium. Die Löwenanteile entfallen auf die Bereiche klassische Online-Werbung (785 Millionen Euro) und Suchwortvermarktung (710 Millionen Euro). Die aktuellen Zahlen hat der OVK aktuell auf der Online Marketing Duesseldorf (OMD) in Düsseldorf vorgestellt. Nicht enthalten sind darin Umsätze aus Online-Kleinanzeigen bspw. für Autos, Immobilien und Stellenanzeigen. Dieser Bereich wird nach Expertenschätzungen nochn einmal auf 500 Millionen taxiert.

„Wir führen die Entwicklung darauf zurück, dass die Online-Werbung dank ihrer flexiblen und punktgenauen Kampagnensteuerung und Effizienznachweise ihren festen Platz im Marketing-Mix hat“, so der OVK-Vorsitzende Christian Muche (Yahoo! Deutschland). „Inzwischen sind einige Zielgruppen fast ausschließlich online zu erreichen“, bringt Christian Muche den Stellenwert der Online-Werbung auf den Punkt.

Einen kleinen Dämpfer bekommen die guten Nachrichten durch Berichte aus Übersee, denn der Internetdienstleister Yahoo hatte gestern den Börsenmarkt schockiert. Nachdem Konzernchef Terry Semel verlautbart hatte, dass Yahoo mit einem geschwächten Wachstum des Anzeigengeschäfts rechne, brachen die Aktien um 11,2 Prozent ein. Vor allem die Werbeeinnahmen aus dem Automobil- und Finanzsektor waren für die schwache Prognose Ausschlag gebend. Nicht klar ist, ob die Branche oder nur Yahoo betroffen ist und ob diese Aussichten auch für Deutschland gelten könnten. Bisher waren Investoren davon ausgegangen, dass die Online-Werbung zunächst ungebremst weiter wächst.


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