Online-Shopping funktioniert in Europa noch nicht problemlos

Bestellungen in Online-Shops im EU-Ausland sind vielfach noch gar nicht möglich oder sorgen für Verbraucher oft immer noch für Schwierigkeiten beim grenzüberschreitenden Einkauf im Internet. Das zeigt die europaweite Testkauf-Studie „Grenzüberschreitender E-Commerce in der EU" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougovpsychonomics im Auftrag der Europäischen Kommission.

Danach gelang es in rund zwei von drei Fällen unter rund 13 000 Testkäufern aus 27 EU-Ländern nicht, gängige Alltagsprodukte wie Elektroartikel, Computer, Bücher, CDs, Haushaltswaren oder Bekleidung online in den anderen EU-Mitgliedsstaaten einzukaufen. Bei Testern aus Deutschland sei der Internet-Einkauf zu 60 Prozent gescheitert. Die Hauptursache dafür bilde, dass viele Online-Händler ihre Produkte nicht in das Land der jeweiligen Verbraucher liefern oder keine geeigneten Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zahlung anbieten. Verantwortlich dafür sei der europäischen Verbraucherschutzkommission zufolge das rechtliche Labyrinth, das Online-Händler vom Angebot ihrer Waren in anderen EU-Staaten abhält. Durch die Vereinheitlichung der Rechtsvorschriften soll sich dies jedoch künftig ändern.

Deutschland zähle neben Großbritannien zu denjenigen Ländern, in die der Online-Handel anderer EU-Staaten seine Waren zu rund 30 Prozent und damit vergleichsweise am häufigsten ausliefert. Schlechter ergehe es Verbrauchern aus Litauen, Zypern, Malta, Rumänien und Bulgarien, welche nur zu rund zehn Prozent von Online-Händlern der anderen EU-Staaten beliefert werden. Der Vergleich mit den noch schlechteren Bedingungen könne aber kaum darüber hinwegtäuschen, dass den Verbrauchern durch Barrieren im europäischen Online-Handel auch wichtige Einkaufsvorteile verloren gehen. Denn Tester aus Deutschland hätten die gesuchten Produkte einschließlich der Lieferkosten in 39 Prozent der Fälle auf ausländischen Websites günstiger als im einheimischen Online-Handel gefunden. Außerdem seien einzelne der insgesamt 100 gesuchten Produkte nur auf Websites ausländischer Anbieter und nicht in Online-Shops im Inland verfügbar. Die EU-Kommission wolle Verbesserungen für Verbraucher und den grenzübergreifenden Wettbewerb allerdings gezielt vorantreiben.

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