OMR-Studie zeigt Meinungsbild zum Thema Elternzeit

Je familienfreundlicher ein Unternehmen eingeschätzt wird, desto eher haben die Mitarbeitenden das Gefühl, dass eine längerfristige Elternzeit bei Frauen und Männern gleichermaßen akzeptiert ist. Das zeigt die neue OMR-Studie, die in Kooperation mit Appinio veröffentlicht wurde.
Trotz steigender Unterstützung ist das Thema Elternzeit noch nicht gesamtgesellschaftlich akzeptiert. (© Marisa Howenstine)

Das Thema Elternzeit polarisiert. Obwohl die Akzeptanz und Unterstützung seitens der Unternehmen immer mehr steigt, gibt es immer noch gesellschaftliche Vorurteile. Diese können sich auch im Arbeitsumfeld widerspiegeln. In der neuen Studie von OMR und Appinio wurden Personen, die mindestens ein Kind haben und einer Bürotätigkeit nachgehen, zu den Themen Familie, Job und Elternzeit befragt.

Je mehr Kinder, desto mehr Diskriminierung

Insgesamt 37 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Entscheidung für ein Kind die Karriere negativ beeinflusst oder sie zukünftig beeinflussen könnte. 35 Prozent der Personen geben außerdem an, schon einmal im Arbeitsumfeld aufgrund ihrer Elternschaft diskriminiert worden zu sein. Darunter sind 29 Prozent Männer und 41 Prozent Frauen. Außerdem zeigt sich: Je höher die Kinderanzahl einer Person ist, desto mehr Diskriminierung erfährt sie am Arbeitsplatz.

Quelle: OMR und Appinio

Manche Unternehmen richten sich eher nach den Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden als andere. In der OMR-Umfrage stufen 63 Prozent der Befragten ihren Arbeitgeber als familienfreundlich ein, 21 Prozent sogar als sehr familienfreundlich. Für 77 Prozent macht ein sehr familienfreundliches Unternehmen flexible Arbeitszeiten aus. Für 53 Prozent gehört ein flexibler Arbeitsort dazu und für 40 Prozent der Befragten ist Teilzeitarbeit ein wichtiger Punkt.

Finanzielle Gründe sprechen gegen längere Elternzeit

42 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen denken, dass eine längerfristige Elternzeit sowohl bei Müttern als auch bei Vätern in der Gesellschaft noch nicht gleichermaßen akzeptiert ist. 30 Prozent sind der Meinung, dass dies in ihrem Unternehmen auch noch nicht der Fall ist. Insgesamt 70 Prozent der Frauen geben außerdem an, mehr Elternzeit genommen zu haben als die andere sorgeberechtigte Person. 44 Prozent der Befragten kennen keinen Vater, der mehr als die durchschnittliche Elternzeit in Anspruch genommen hat. Gründe hierfür seien finanzielle Auswirkungen, fehlende gesellschaftliche Unterstützung und gesellschaftlicher Druck.

Quelle: OMR und Appinio

Insgesamt 59 Prozent der männlichen und 43 Prozent der weiblichen Befragten geben an, bei einer erneuten Elternzeit einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen zu wollen. 15 Prozent der Väter und 10 Prozent der Mütter würden beim nächsten Mal weniger Elternzeit nehmen wollen.

Methode

Die Befragung wurde im Zeitraum 30.3. bis 4.4.2023 in Deutschland durchgeführt. Der Fragebogen wurde mobil über die Appinio-App zur Verfügung gestellt. Insgesamt nahmen 1000 Personen an der Studie teil. 498 davon waren Frauen, 502 Männer und das Durchschnittalter betrug 36 Jahre.

Die Ergebnisse der Studie können Sie hier kostenlos herunterladen.

(img, Jahrgang 2000) ist seit November 2022 Werkstudentin in der Redaktion der absatzwirtschaft. Sie ist in Bochum aufgewachsen und wohnt nun aufgrund ihres Sozialwissenschaftsstudiums in Düsseldorf. Neben ihrer Begeisterung für abstrakte Kunst besitzt sie ebenfalls eine Leidenschaft dafür, sich den unterschiedlichsten Themen zuzuwenden und darüber zu schreiben.