„Nicht wegen Brexit“: LG zieht nach Deutschland und verlässt London

Der Elektronikhersteller LG will in Europa stärker auftreten. Nun verlagert das Unternehmen seine Europa-Zentrale nach Frankfurt - verlässt Ratingen und London – aber anscheinend nicht als Auswirkung des Brexit. Dazu bietet LG allen Mitarbeitern an, mit dem Unternehmen nach Frankfurt umzuziehen.
LG bald in Frankfurt

Der Umzug ist den Angaben von LG zufolge noch im Gange, er soll bis Frühjahr 2017 abgeschlossen werden. Derzeit sucht das Unternehmen in Europa und darüber hinaus noch Mitarbeiter. In der neuen Europa-Zentrale sollen bis zu 500 Menschen arbeiten. Die Entscheidung für einen Umzug nach Frankfurt fiel nach Angaben des Konzerns bereits im Frühjahr 2016 und hatte daher nichts mit der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, zu tun. Nach dem Brexit-Votum in England sind viele große Unternehmen skeptisch, ob sie ihre Deutschland hat für die ganze Produktpalette von LG ein großes Potenzial, es liegt im Herzen Europas“, so Grohmann. Er ist seit August 2015 als Personaler bei LG tätig ist. Weitere Gründe: eine „herausragende“ Infrastruktur, einen starken Konsumentenmarkt und Wachstumsmöglichkeiten bei industriellen Anwendungen wie Solar, Licht oder Autoteilen. Auto-Komponenten einschließlich Displays und Batterien würden für LG immer wichtiger, sagte ein Firmensprecher. „Unser größer Fokus richtet sich auf Elektro-Autos.“

LG, die Nummer zwei hinter Samsung

Durch die Zusammenlegung der Europa-Firmenzentrale wird auch die deutsche Niederlassung in Ratingen bei Düsseldorf umziehen. In der Nähe des größten deutschen Flughafens Frankfurt sind weitere südkoreanische Konzerne wie der LG-Rivale Samsung sowie die Autohersteller Hyundai und Kia vertreten.