„New York Times“ verdient, Keks kehrt zurück, Berlinale startet

Die „New York Times“ gibt der internationalen Verlagswelt wieder Hoffnung. Die Zahlen des Unternehmens zeigen, dass digital eben doch Geld verdient werden kann. Und das nicht nur mit Werbung, sondern auch mit Bezahlinhalten. Was diese Woche sonst noch los war, zeigt der absatzwirtschaft-Wochenrückblick.

Von Anne-Kathrin Keller

Hoffnungsschimmer der Woche: „New York Times“ verdient mit Digitalem

Es geht also doch: Die New York Times Company, zu der neben der „New York Times“ beispielsweise BostonGlobe.com und Boston.com gehören, verdient mit Internetnutzern Geld. Im vierten Quartal 2012 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 575,8 Millionen Dollar. Das sind 5,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz mit digitaler Werbung wuchs im vierten Quartal um 5,1 Prozent auf 69 Millionen Dollar und somit auf einen Gesamtwert von 214,8 Millionen Dollar für das ganze Jahr 2012.

Neben den Werbeeinnahmen verdient das Unternehmen aber auch mit Abo-Kunden Geld im Internet. 640.000 Abonnenten zahlen für ihren Zugang zu Digitalausgaben. Die New York Times Company hat vor rund einem Jahr eine Bezahlschranke eingeführt. Ab 20 Aufrufen im Monat wurde der Nutzer aufgefordert, ein Abo abzuschließen. Das Angebot bleibt allerdings kostenfrei, das Abo ist eine Option. Die Zahlen sind gute Nachrichten für die Branche, gilt die „New York Times“ doch als Vorbild, wenn es um Internetstrategien geht.


Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:

>>>Der „i“-Virus – Wie Apple uns emotional herausfordert
>>>Ein bisschen Hape Kerkeling geht immer
>>>Konsumenten bewerten Adidas, Amazon, Nivea, Samsung und Götz W. Werner als beste Marken
>>>„Vielleicht müsste dem Management ein Shitstorm passieren“


Rückkehrer der Woche: Bahlsen-Keks wieder da

Es ist wohl jetzt schon der mysteriöseste und unterhaltsamste Entführungsfall des Jahres 2013. Am vergangenen Dienstag ist der goldene Bahlsen-Keks nach tagelanger Suche am Hals des Sachsenrosses vor der Leibniz Universität in Hannover wieder aufgetaucht. Von den Dieben fehlt weiterhin jede Spur. Sie meldeten sich allerdings erneut mit einem Brief. Diesmal bei der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ und erinnerten an ihre Forderung „Nicht die ohne Schokolade!“. Bereits nach dem Diebstahl ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht, in dem der Entführer sich als Krümelmonster outete und Kekse forderte. Das Unternehmen hatte eine Spende von 52.000 Kekspackungen an 52 soziale Einrichtungen in Aussicht gestellt, wenn der goldene Keks – das Wahrzeichen von Bahlsen – zurückgegeben wird. Scheinbar wollte der Entführer mit seinem neuen Brief noch einmal unterstreichen, dass bei den Keksspenden Schokoplätzchen oberste Priorität haben.

Verdienstmöglichkeit der Woche: Vater zahlt für Facebook-Auszeit

Bargeld gegen Facebook-Pause. Auf diesen Deal ließ sich eine 14-jährige Amerikanerin mit ihrem Vater ein. Paul Baier aus Boston zeichnete mit seiner Tochter einen Vertrag, der besagt, dass sie, wenn sie vom 4. Februar bis zum 26. Juni 2013 kein Facebook nutzt, 200 Dollar von ihm bekommt. Das Mädchen unterschrieb und gab ihrem Vater ihre Zugangsdaten, damit er sie ändert und sie sich nicht mehr einloggen kann.

Startschuss der Woche: 63. Berlinale eröffnet

Gestern wurde die 63. Berlinale eröffnet. Das größte deutsche Filmfestival begann mit dem chinesischen Kung-Fu-Epos „The Grandmaster“. In den kommenden zehn Tagen werden rund 400 Filme in Berlin gezeigt. Im Zentrum des Festivals steht der Wettbewerb um den Preis des Goldenen Bären. Prämiert werden Filme, die zuvor nicht außerhalb ihres Ursprungslandes gezeigt wurden. Die Berlinale hat auch 2013 wieder eine politische Note. Das Festival zeigt einen Film des in seinem Heimatland verfolgten Iraners Jafar Panahi. Erwartet werden knapp eine halbe Million Kinobesucher, rund 4.000 internationale Journalisten und jede Menge Filmprominenz. Die Berlinale gilt als das weltweit bedeutendste Filmfestival.