Netzwerk-Carrier müssen ihr Geschäftsmodell überdenken

Der Billigflieger-Markt wächst kräftig - dennoch droht vielen Low Cost Airlines der Konkurs. Die Gewinner Ryanair und easyJet werden den Markt noch stärker dominieren.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Mercer Management Consulting. Sie zeigt, dass die europäischen Low Cost Airlines in den letzten Jahren noch schneller gewachsen sind, als viele Experten vermutet hatten: 19 Prozent des Passagiervolumens im Luftverkehr entfallen bereits heute auf Low Cost Airlines. Bis zum Jahr 2010 wird das Volumen auf mindestens 33 Prozent steigen.

Dabei sind Charterfluggesellschaften durch Billigflieger am stärksten bedroht. Wie die Studie zeigt, müssen aber auch die großen Netzwerk-Airlines wie Lufthansa, Air France/KLM und British Airways auf den Billig-Wettbewerb reagieren. Sie stehen unter Druck, sich einerseits über ein hochwertiges Angebot zu positionieren, andererseits aber auch die Kosten zu bewältigen. Kleinere europäische Airlines überleben dagegen nur, wenn sie sich als kostengünstige Partner großer Allianzen auf dezentralen Strecken oder als Zubringer profilieren.

„Die vermeintlich guten Erfolgsaussichten des Low-Cost-Modells wirkten wie ein Brutkasten für neue Billigfluglinien und haben die Entwicklung stark beschleunigt“, kommentiert Dieter Schneiderbauer Leiter Travel & Transport-Practice bei Mercer. Schneiderbauer unterscheidet heute vier Anbietergruppen: die Low Cost Airlines (insbesondere Ryanair, easyJet und Air Berlin), die Charterfluglinien (Britannia, Condor, Hapag Lloyd und LTU), die großen internationalen Fluggesellschaften (Lufthansa, British Airways und Air France/KLM) sowie kleinere Netzwerk-Carrier (wie AerLingus, Alitalia, Swiss, Austrian Airlines und Eurowings).

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