Wie kaum ein anderes Unternehmen hat Nestlé immer wieder mit Skandalen rund um seine Produktpalette zu kämpfen. Nach Berichten der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ will das Unternehmen jetzt mit einer ganzheitlichen Image- und Qualitätskampagne reagieren. Bis 2015 will das Unternehmen Kaffee, Kakao und Palmöl ausschließlich aus nachhaltigen Quellen beziehen. Zum 150. Konzernjubiläum 2016 soll die Qualitätsoffensive dann abgeschlossen sein.
Treiber der neuen Strategie ist der Konsument. Der will immer stärker wissen, wo seine Produkte herkommen und wie sie hergestellt wurden. Nestlé will die Meinung der Kunden zukünftig stärker in seine Produktgestaltung mit einbeziehen. Zunächst gilt es aber für das oft in der Kritik stehende Unternehmen das Vertrauen der Kunden wiederzugewinnen. Darum sind ein Verbraucherbeirat, Werkbesichtigungen für Kunden und ein intensiverer Kundendialog in sozialen Netzwerken Teil der Unternehmensstrategie.
Zudem sollen Nestlé-Produkte einen QR-Code bekommen, an Hand dessen der Verbraucher alle Informationen über den Produktionsweg und die Inhaltsstoffe des Produktes bekommt. Neben nachhaltigen Rohstoffen soll in der Produktion auch auf die Verwendung von Glutamat verzichtet werden.
Die Ideen von Nestlé sind nicht neu. Dass auch Großkonzerne wie Nestlé auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen, war zu erwarten. Die Idee der direkten Einbeziehung von Kunden ist allerdings neu und könnte die Kunden-Marken-Beziehung verändern. Inwieweit der Verbraucherrat tatsächlich die Produktpalette und damit auch Marke und Markenimage mit beeinflussen kann und ob der Kunde am Ende tatsächlich auch Einschnitte zugunsten von Gesundheit und Nachhaltigkeit in Kauf nehmen wird, bleibt abzuwarten. Im Preis soll sich die neue Strategie nach Konzernangaben jedenfalls nicht wiederspiegeln.